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Handballerinnen nach Filters Gala im Viertelfinale

Die DHB-Frauen werfen sich in einen WM-Rausch und erreichen vorzeitig ihr Minimalziel. Torhüterin Filter sichert den Gruppensieg – im Viertelfinale winkt vermutlich ein angenehmerer Gegner.

Torhüterin Katharina Filter überragt beim Viertelfinal-Einzug.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Die deutschen Handballerinnen haben sich mit dem besten Auftritt seit Jahren endgültig in den Kreis der Medaillenkandidaten gespielt und vorzeitig das Viertelfinale der Heim-WM erreicht. Angeführt von der überragenden Torhüterin Katharina Filter führte die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch Verfolger Montenegro vor und versetzte die Dortmunder Westfalenhalle beim 36:18 (16:6) in Ekstase. Es war der fünfte Sieg im fünften Spiel.

Bei 9.049 Zuschauern war Nina Engel mit sechs Toren die beste Torschützin. Mit elf Paraden brachte Keeperin Filter ihre Gegenspielerinnen zur Verzweiflung und erzielte sogar drei eigene Treffer. Die überzeugende Abwehrleistung und die gut ausgespielten Gegenstöße lassen das DHB-Team und seine Fans von der ersten WM-Medaille seit 2007 träumen.

Ab Viertelfinale im Free-TV

Durch das Erreichen der K.o.-Phase erhalten die DHB-Frauen nicht nur eine Prämie von jeweils 50.000 Euro, sondern haben erstmals bei diesem Turnier einen Auftritt im Free-TV: Das ZDF überträgt das Viertelfinale am Dienstag, die ARD zeigt ein mögliches Halbfinale und Finale. Bisher sind die Spiele nur gegen Gebühr bei Sporteurope.TV zu sehen – zum Ärger des Verbands und der Spielerinnen.

9:0-Lauf versetzt Halle in Ekstase

Nach überforderten Gegnerinnen in den ersten vier Spielen sollte Montenegro als EM-Dritter von 2022 der erste richtige Prüfstein für die deutschen Frauen werden. «Wir mögen diese Spiele und kämpfen bis zum Umfallen», hatte der mit Champions-League-Spielerinnen gespickte Gegner als Warnung an das DHB-Team geschickt. Doch die Drohungen prallten ab. 

Filter überraschte in der Anfangsphase mit vier aufeinanderfolgenden Paraden und erzielte dann sogar das Tor zum 6:0. Es dauerte 15 Minuten, bis die Gäste ihren ersten Treffer zum 1:9 erzielten. Deutschland konnte sich wie gewohnt auf seine starke Abwehr verlassen. Xenia Smits und ihre Teamkolleginnen zwangen die Gegnerinnen immer wieder zu Ballverlusten und nutzten ihre Tempogegenstöße aus. Nach 20 Minuten war das Spiel beim Stand von 12:2 praktisch entschieden.

Filters Show geht weiter

Gaugisch war an der Seitenlinie so ruhig wie selten. Als sich die Filter-Show fortsetzte und die 26-Jährige auch nach der Pause einen Treffer aus der eigenen Hälfte erzielte, sprangen Tausende Fans auf. Die Torhüterin reckte ihre Faust in die Luft und strahlte über das ganze Gesicht.

Angetrieben von der Leistung der Torhüterin wollte auch der Rest der Mannschaft seine Qualität zeigen. Der Vorsprung wurde weiter ausgebaut. Vor dem Viertelfinale am Dienstag fehlt es der deutschen Auswahl nicht an Selbstvertrauen.

dpa