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«Harry und Sally»-Regisseur Reiner und Frau tot

«Harry und Sally» gilt als Kultfilm, «Eine Frage der Ehre» wurde für den Oskar nominiert. Nach dem Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau ermittelt jetzt die Mordkommission.

Rob Reiner und seine Frau Michele sind laut einem Statement der Familie tot.
Foto: Peter Foley/EPA/dpa

Der US-Regisseur Rob Reiner, der vor allem mit dem Kultfilm «Harry und Sally» weltberühmt wurde, und seine Ehefrau Michele sind tot. Das Paar sei leblos in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden worden, berichteten US-Medien übereinstimmend. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, bestätigte den Tod des Paares, zudem zitierten US-Medien übereinstimmend aus einer Mitteilung der Familie: «Mit tiefster Trauer geben wir den tragischen Tod von Michele und Rob Reiner bekannt. Wir sind untröstlich über diesen plötzlichen Verlust und bitten in dieser unvorstellbar schweren Zeit um Wahrung unserer Privatsphäre.»

Die Polizei in Los Angeles (LAPD) hat bestätigt, dass zwei Tote im Haus von Reiner gefunden wurden und eine Mordkommission die Ermittlungen übernommen hat. Die Identität der gefundenen Personen wurde jedoch zunächst nicht bestätigt. Rob Reiner war 78 Jahre alt. Das Alter seiner Frau Michele, die als Fotografin gearbeitet hatte, wurde unterschiedlich angegeben, von 65 bis 70 Jahren.

Mordkommission ermittelt

Laut Alan Hamilton von der LAPD wurden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zwei Leichname entdeckt. Die Identität der Toten werde jedoch nicht bekannt gegeben. Die Mordkommission der LAPD sei mit der Untersuchung beauftragt worden.

Laut den US-Sendern NBC und ABC wurden die beiden Toten angeblich mit Stichverletzungen entdeckt. Vor dem Haus des Regisseurs im Stadtteil Brentwood soll es laut US-Medien ein großes Polizeiaufgebot gegeben haben.

Sohn Nick Reiner in Haft – Zusammenhang zunächst unklar

Auch am Sonntag wurde ein Sohn des Paares festgenommen, wie aus Informationen der Gefängnisbehörde von Los Angeles hervorgeht. Offizielle Angaben darüber, ob ein Zusammenhang zwischen der Festnahme des 32-jährigen Nick Reiner und dem Tod des Paares besteht, liegen zunächst nicht vor. Um freigelassen zu werden, müsste Nick Reiner eine Kaution von vier Millionen US-Dollar (etwa 3,4 Millionen Euro) hinterlegen.

Die Datenbank der Gefängnisbehörde enthält keine Informationen darüber, warum Nick Reiner inhaftiert wurde, und es wird kein Zusammenhang zum Tod seiner Eltern hergestellt. Die Ermittlungsbehörden in Los Angeles haben auf Anfrage keine weiteren Informationen zur Festnahme von Nick Reiner oder zu den näheren Hintergründen des Todes von Rob und Michele Reiner bereitgestellt.

Verschiedene US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, dass Nick Reiner unter dem Verdacht steht, seine Eltern ermordet zu haben. Zumindest gab es bisher keine offizielle Bestätigung dafür.

Hollywood und Politik trauern

Schauspieler und Politiker zeigten sich zutiefst betroffen und schockiert. «Michelle und ich sind untröstlich über den tragischen Tod,» schrieb der frühere US-Präsident Barack Obama auf der Plattform X. Die frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und die frühere Anführerin im US-Repräsentantenhaus Nancy Pelosi sprachen der Familie ihr Beileid aus.

https://x.com/BarackObama/status/2000442913885712602?s=20

Er sei «entsetzt» über den Tod des Regisseurs und seiner Frau, schrieb der Hollywood-Schauspieler Elijah Wood auf der Plattform X. Ähnlich äußerten sich die Schauspieler James Woods und Roseanne Barr auf X.

Schauspielerin Kathy Bates sagte, sie sei «absolut niedergeschmettert». Reiner sei «brillant und liebenswert» gewesen. Ihre Kollegin Jamie Lee Curtis sagte, sie sei «schockiert» und der US-Schriftsteller Stephen King beschrieb Reiner als «wunderbaren Freund, politischen Verbündeten und brillanten Filmemacher». Er sei ein großer Fan von Reiner gewesen, schrieb der US-Schauspieler Ben Stiller. «Er hat eine der bedeutendsten Filme für meine Generation gemacht.»

«Rob Reiner ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte von Film und Fernsehen. Sein Einfluss auf die amerikanische Kultur kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden,» sagte Sean Astin, der Vorsitzende der US-Schauspielgilde, in einer Mitteilung.

Einer der gefragtesten Regisseure

Mit Filmen wie «Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers», «Harry und Sally», «Misery», «Die Braut des Prinzen» und «Eine Frage der Ehre» stieg Reiner in die Riege von Hollywoods gefragtesten Regisseuren auf. Immer wieder arbeitete er auch als Schauspieler.

Reiner war in Hollywood-Kreisen als streitbarer Liberaler bekannt. Im Jahr 1998 setzte er sich in einer Volksabstimmung für eine höhere Tabaksteuer in Kalifornien ein. Außerdem engagierte sich der vierfache Vater jahrelang für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

dpa