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Heckler & Koch mit Gewinneinbruch im ersten Quartal 2024

Das Unternehmen verzeichnete einen Nettogewinn von nur 2,4 Millionen Euro, ein Viertel weniger als im Vorjahr. Der Umsatz stieg auf 75,0 Millionen Euro, jedoch war das Geschäft weniger profitabel.

In einer Produktionshalle des Waffenherstellers Heckler & Koch in Oberndorf stehen fertige Sturmgewehre vom Typ HK416 aufgereiht.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Deutschlands größter Hersteller von Handfeuerwaffen, Heckler & Koch, verzeichnete zu Jahresbeginn einen deutlich geringeren Gewinn. Laut einer Mitteilung des Unternehmens auf seiner Website sank der Nettogewinn im ersten Quartal 2024 auf 2,4 Millionen Euro, was nur noch ein Viertel des Vergleichswerts von Anfang 2023 (10,0 Millionen Euro) entspricht. Der Umsatz stieg jedoch um 1,8 Millionen auf 75,0 Millionen Euro, was bedeutet, dass das Geschäft weniger profitabel war als zuvor.

Ein Firmensprecher begründete die Entwicklung mit saisonalen Schwankungen. Bei manchen Aufträgen hätten die Abgabetermine und damit die Umsatz- und Gewinneffekte außerhalb des ersten Quartals gelegen. «Im zweiten Quartal lagen wir auf einem sehr positiven Wachstumspfad.» Hierzu wurden noch keine Zahlen publiziert.

Der Hersteller, der am Dienstag (10 Uhr) zur Hauptversammlung nach Rottweil einlädt, produziert Sturmgewehre, MG, Pistolen und Granatwerfer – also Waffen, die von Soldaten getragen werden können. Größere Militärausrüstung wird von H&K nicht hergestellt. Nach einer Krise im vergangenen Jahrzehnt begann das Unternehmen ab 2018 wieder aufwärts zu gehen. Im Jahr 2022 verzeichnete H&K das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte, während der Umsatz im Jahr 2023 bei rund 300 Millionen Euro stagnierte und der Nettogewinn um 43 Prozent auf 28,7 Millionen Euro sank. Trotzdem zeigte sich die Unternehmensleitung zufrieden, da das Geschäftsniveau weiterhin hoch sei. Nun stellt sich jedoch heraus, dass der Abwärtstrend beim Gewinn Anfang dieses Jahres fortgesetzt hat.

Andere Rüstungsschmieden profitieren mehr vom Ukraine-Effekt

Während Rheinmetall durch den Ukraine-Krieg einen starken Nachfrageschub erlebte, waren die Auswirkungen für Heckler & Koch begrenzt. Die westliche Unterstützung für die Ukraine konzentrierte sich hauptsächlich auf großes Militärgerät und Munition wie Panzer, Flugabwehr und 155-Millimeter-Artilleriegeschosse. Kleinwaffen, wie Handfeuerwaffen, hatten bei den Lieferungen keine hohe Priorität.

Eine Ausnahme ist das Unternehmen Dynamit Nobel Defense (DND) aus NRW, das der Ukraine bereits 13.000 Panzerfäuste des Modells RGW 90 geliefert hat, wie aus einer Liste der Bundesregierung hervorgeht. Von Heckler & Koch stammen laut Liste nur 100 Granatmaschinenwerfer, 100 Maschinengewehre (MG5) und 500 Pistolen. Der kleine Konkurrent C.G. Haenel aus Thüringen hat etwa 2200 Gewehre geliefert.

Der Beitrag von H&K zur direkten deutschen Ukraine-Hilfe ist zwar gering. Dennoch hat das Unternehmen von den Auswirkungen der russischen Bedrohung profitiert, die sich 2014 mit der Annexion der Krim zeigte. Länder wie Norwegen haben in den folgenden Jahren deutlich mehr gekauft.

dpa