Hexen, Feuer und alte Rituale: In der Walpurgisnacht feiern Menschen seit Jahrhunderten den Übergang vom Winter zum Frühling – mit magischen Bräuchen, die bis heute faszinieren.
Hexenwahnsinn in der Nacht! Walpurgisnacht zwischen Grusel und Tradition
Die Walpurgisnacht, auch als „Hexennacht“ bekannt, wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert. Besonders in Mittel- und Nordeuropa ist dieses Fest tief verwurzelt – allen voran im Harz, wo sich auf dem Brocken (auch „Blocksberg“ genannt) jedes Jahr Menschen in Hexenkostümen versammeln. Die Ursprünge dieser Nacht liegen sowohl in heidnischen Frühlingsritualen als auch in christlicher Heiligenverehrung.
Ursprünge im Heidentum
Bereits die germanischen Völker kannten zu dieser Zeit des Jahres wichtige Bräuche, um den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Dabei ging es oft um Fruchtbarkeit, Erneuerung und Schutz vor bösen Geistern. Feuer spielte dabei eine zentrale Rolle – es sollte Unheil vertreiben und Licht ins Dunkel bringen.
Witches’ night out!
— German Embassy Suva (@GermanyPacific) April 28, 2025
Walpurgisnacht has been celebrated in German 🇩🇪 folklore for centuries—bonfires 🔥, dancing 💃 , and old legends.
Magic ✨ , mystery, and spring 🌸awakenings.#Walpurgisnacht #GermanTraditions pic.twitter.com/zRUHAnneVs
Der Übergang in den Mai wurde als besonders magische Zeit empfunden, in der die Grenze zwischen der Menschen- und der Geisterwelt dünner war als sonst. Man glaubte, dass Hexen in dieser Nacht auf ihren Besen zum Blocksberg fliegen, um sich mit dem Teufel zu treffen und rauschende Feste zu feiern.
Der Name: Wer war Walburga?
Der Name Walpurgisnacht geht auf die heilige Walburga zurück, eine angelsächsische Äbtissin, die im 8. Jahrhundert in Deutschland missionierte und später heiliggesprochen wurde. Ihr Gedenktag ist der 1. Mai – also genau der Tag, auf den die heidnischen Frühlingsrituale fielen. Die Kirche versuchte, die heidnischen Bräuche mit christlichen Inhalten zu überlagern – doch viele der alten Traditionen überlebten.
Feuer, Tanz und Hexensprüche
Auch heute noch feiern viele Regionen die Walpurgisnacht mit großen Maifeuern, Tanzveranstaltungen und Hexenumzügen. Besonders bekannt ist die Feier im Harz, wo jedes Jahr tausende Menschen in fantasievollen Verkleidungen zusammenkommen.
Typische Elemente:
- Feuer als Symbol für Reinigung und Neubeginn
- Verkleidungen als Hexen und Dämonen
- Musik und Tanz in den Mai
- Lärminstrumente wie Rasseln oder Trommeln, um Geister zu vertreiben
Walpurgisnacht weltweit
Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Feste:
- In Schweden heißt die Nacht „Valborgsmässoafton“ und ist ein wichtiges Frühlingsfest mit Lagerfeuern und Chorgesang.
- In Finnland feiert man „Vappu“ – vor allem mit Paraden und Studentenumzügen.
- In Tschechien und der Slowakei werden ebenfalls Hexenpuppen verbrannt, um symbolisch das Böse zu vertreiben.
Magie oder Mythos?
Ob als Touristenspektakel, folkloristisches Event oder spirituelles Ritual – die Walpurgisnacht hat viele Gesichter. Für die einen ist sie ein willkommener Anlass zum Feiern, für andere ein Überbleibsel alter Magie. In jedem Fall zeigt sie, wie lebendig alte Bräuche auch heute noch sein können – und wie sehr die Menschen nach wie vor von den Kräften der Natur, der Nacht und des Frühlingsbeginns fasziniert sind.