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RB Leipzig siegt gegen Hoffenheim trotz Patzern von Baumann

RB Leipzig gewinnt gegen Hoffenheim trotz groben Fehlern von Baumann und Überzahl, stärkt Hoffnungen auf Champions-League-Platz.

Zsolt Löws Heimdebüt ist geglückt.
Foto: Jan Woitas/dpa

Nach einem weiteren schwerwiegenden Fehler von Nationaltorwart Oliver Baumann droht der TSG 1899 Hoffenheim, noch tiefer in den Abstiegskampf zu geraten. Durch den Fehler des 34-jährigen Keepers und mehr als einer Stunde in Überzahl hat RB Leipzig seinem Interimscoach Zsolt Löw – früher Profi bei den Kraichgauern – ein siegreiches Heimdebüt beschert.

Im 300. Spiel des Sachsen-Clubs in der Fußball-Bundesliga kämpfte sich RB zu einem 3:1 (2:1) und erhöhte damit die Chancen auf einen Champions-League-Platz.

RB dreht Rückstand

Nachdem die Gäste früh durch Tom Bischof in der elften Minute in Führung gingen, wobei Leipzigs Keeper Peter Gulacsi erneut äußerst unglücklich agierte, sorgte Benjamin Sesko (24.) für den Ausgleich. Baumann ließ den unplatzierten und wenig kraftvollen Kopfball durch die Handschuhe rutschen.

Nachdem Leo Østigård wegen einer Notbremse (28.) die Rote Karte erhalten hatte, erhöhte Ridle Baku (43.) vor 44.478 Zuschauern noch vor der Halbzeitpause. Die Entscheidung fiel durch den drei Minuten zuvor eingewechselten Yussuf Poulsen (84.). Hoffenheim, das noch ein äußerst anspruchsvolles Restprogramm vor sich hat, verpasste damit auch im neunten Versuch in Folge die Möglichkeit, in Leipzig zu siegen.

Alle Augen auf den Interimscoach 

Löw nahm schnell noch einen Schluck Wasser vorm Anpfiff zu seinem ersten RB-Heimspiel. Die Fans der Leipziger grüßten allerdings erst mal noch den vergangenen Trainer: «Marco Rose» hallte es laut durch die Red Bull Arena nach dem Anpfiff. Per Spruchbändern verneigten sich die Anhänger vor dem gebürtigen Leipziger.

Am Sonntag zuvor trennte sich RB von Rose. Löw bleibt bis zum Ende der Saison, während ein neuer Trainer gesucht wird. Das Ziel ist die Champions League, dafür sind Siege erforderlich. Besonders zu Hause und gegen die in Leipzig chronisch erfolglosen Hoffenheimer musste ein Sieg her.

Torhüter mit groben Fehlern im Blickpunkt

Die Gäste hatten jedoch die ersten Chancen: In der dritten Minute scheiterte Bazoumana Touré an Gulacsi, drei Minuten später agierten die Hoffenheimer vor dem Tor der Leipziger nicht konsequent genug. Die erste RB-Gelegenheit: in der zehnten Minute durch Kapitän Willi Orban. Der Abwehrchef knallte per Drehschuss den Ball aber am Tor vorbei.

Und eine Minute später auf der anderen Seite: Gulacsi, der im Pokal nicht im Tor stand, spielte den Ball Touré zu. Dieser passte schnell zu Bischof. Der Distanzschuss von Bischof ins lange Eck konnte vom RB-Keeper nicht abgewehrt werden – jedoch schien er nicht unhaltbar zu sein.

Rote Karte für Bodycheck-Notbremse

Die Mannschaft von Coach Christian Ilzer aus Hoffenheim schien zu Beginn entschlossener und williger. Doch Leipzig, trotz des Pokal-Aus im Halbfinale gegen den VfB Stuttgart vorerst ohne Elan, jubelte. Dies war dank Baumann, dem bereits Mitte März beim 0:1 gegen den FC St. Pauli ein folgenschwerer Patzer unterlaufen war.

Nachdem Østigård nach einem Bodycheck gegen Loïs Openda vom Platz musste, nutzte Leipzig die Gelegenheit und Ridle Baku schoss den Ball ins Hoffenheimer Tor. Diesmal konnte Baumann nichts ausrichten, auch wenn das Spiel fußballerisch nicht auf Genussniveau war.

Leipzig bleibt verwundbar

Was sollte Hoffenheim nun tun? Leipzig hatte sich gut eingespielt und hatte einen Spieler mehr auf dem Feld. Aber sie machten nicht wirklich viel daraus, es gab zunächst keine wirklichen Torchancen. Stattdessen landete plötzlich der Ball im Leipziger Tor – durch ein Foul von Castello Lukeba. Zuvor gab es jedoch eine knappe Abseitsposition der Hoffenheimer, also: kein Tor.

Dennoch demonstrierte es genauso wie eine Doppelchance der Gäste in der 70. Minute, wie anfällig die Leipziger trotz Führung, Überzahl und drittem Treffer gegen einen Abstiegskandidaten lange Zeit sind. Und vor allem, dass Löw noch viel Arbeit vor sich hat, um dem neuen Trainer einen Champions-League-Teilnehmer zu übergeben.

dpa