Der Hamburger SV gewinnt gegen 1. FC Heidenheim mit 2:1 und verlässt vorerst die Abstiegsränge, während Heidenheim weiterhin punktlos bleibt.
HSV feiert ersten Bundesliga-Sieg nach sieben Jahren Zweitklassigkeit
Nach sieben Jahren in der Zweitklassigkeit gelang dem Hamburger SV mit dem ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga ein kleiner Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenverbleib. Gegen den weiterhin punktlosen 1. FC Heidenheim gewann der HSV am Ende verdient mit 2:1 (1:0).
Luca Vuskovic (42.) schoss das erste Erstliga-Tor der Hamburger seit dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach am 12. Mai 2018 im letzten Spiel vor dem Abstieg. Rayan Philippe (59.) legte nach der Pause nach. Der Anschlusstreffer von Adam Kölle (90.+3) kam zu spät.
Die Hamburger sind dank des Erfolgs nach vier Spielen mit vier Punkten vorerst aus der Abstiegszone geklettert. Die Heidenheimer bleiben trotz der vierten Niederlage mit null Punkten weiterhin am Tabellenende und müssen darauf achten, nicht frühzeitig den Anschluss zu verlieren.
Beide Trainer stellen um: Der eine muss – der andere will
Der HSV-Trainer Merlin Polzin und sein Kollege aus Heidenheim, Frank Schmidt, haben jeweils ihre Anfangsformationen auf vier Positionen geändert. Schmidt musste dies aufgrund von Verletzungen und Sperren tun. Polzin hingegen versuchte, mehr Offensivkraft ins Team zu bringen. Die Hoffnungen ruhten auch auf dem Startelf-Comeback des Dribbelkünstlers Jean-Luc Dompé.
In der Anfangsphase war kein Angriffswirbel auf beiden Seiten zu sehen. Beide Mannschaften konzentrierten sich hauptsächlich auf die Spielkontrolle, ließen den Ball bei Ballbesitz in den eigenen Reihen laufen und versuchten, Fehler zu vermeiden.
Erst nach etwa zehn Minuten wurden die Gäste risikofreudiger. Der HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes musste innerhalb kurzer Zeit gegen Luca Kerber (11.), Jan Schöppner (12.) und Arijon Ibrahimovic (19.) sein Können unter Beweis stellen. In dieser Phase offenbarte die von Vuskovic geleitete Abwehr immer wieder Flüchtigkeitsfehler.
HSV findet erst nach 20 Minuten offensiv statt
Erst nach 20 Minuten fand auch der HSV den Weg nach vorne. Fabio Vieira forderte im Mittelfeld immer wieder die Bälle, um das Spiel der Hamburger zu ordnen. Die größte Chance ergab sich jedoch nach einem Eckball. Vuskovic schoss aus kurzer Entfernung über das Tor.
Auch dem Tor von Mario Vuskovics 18-jährigem Bruder, der derzeit von Tottenham Hotspur ausgeliehen ist, ging ein Standard voraus. Vuskovic schloss kraftvoll ab. Die Heidenheimer waren nicht beeindruckt und drängten ebenfalls. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verfehlte Kerber knapp im freien Raum.
Nach der Pause setzte der FCH sein mutiges Spiel fort. Wieder musste Heuer Fernandes bei einem Schuss von Mikkel Kaufmann, dem ehemaligen Hamburger, eingreifen. Kurz darauf war er erneut gegen Ibrahimovic (55.) zur Stelle. Mitten in der Drangphase der Gäste erzielte der HSV das 2:0 durch Philippe nach einer großartigen Vorarbeit von Vieira.
HSV hält Führung
Die Gastgeber wurden stabiler, konnten jedoch die Heidenheimer nicht dominieren. Beide Teams hatten weiterhin ihre Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Ein Höhepunkt in der Schlussphase: Der starke Vieira (77.) versuchte es mit einem Schuss aus 30 Metern und verfehlte das Tor nur knapp. In der Nachspielzeit kamen die Gäste dank Kölle noch einmal heran. Im Gegenzug traf Robert Glatzel für den HSV noch die Latte – kurz darauf erfolgte der erleichternde Schlusspfiff.