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Vertane Chance im Aufstiegsrennen: HSV verliert in Paderborn

Es bleibt eng an der Spitze der 2. Liga. Köln legt mit seiner Pleite vor, doch der HSV nutzt die Chance nicht. Das 0:2 in Paderborn ist die erste Pflichtspiel-Niederlage unter Trainer Polzin.

Paderborns Filip Bilbija (M) ist per Kopf erfolgreich.
Foto: David Inderlied/dpa

Das Rennen um den Aufstieg in der 2. Fußball-Bundesliga bleibt weiterhin spannend: Der Hamburger SV und der 1. FC Köln haben gestern beide einen Rückschlag im Kampf um die Spitzenplätze erlitten. Der Tabellenführer konnte die Niederlage der Kölner nicht ausnutzen und verlor verdient mit 0:2 (0:1) gegen den Verfolger SC Paderborn.

Der ehemalige HSV-Profi Filip Bilbija (15. Minute) und Adriano Grimaldi (84.) besiegelten nach einem unterhaltsamen Duell die erste Pflichtspiel-Niederlage im elften Spiel unter Trainer Merlin Polzin. Zuletzt hatte der HSV im November in Braunschweig verloren, damals arbeitete Polzin noch als Assistent.

Köln mit gedämpfter Karnevalsstimmung

Die Ostwestfalen haben einen knappen Vorsprung an der Spitze des HSV verhindert und sind als Vierter auf einen Punkt herangerückt. Magdeburg besiegte Darmstadt in den Parallelspielen deutlich mit 4:1 und stieg auf den dritten Platz, während Elversberg Hertha BSC mit 4:0 überrollte. Zwischen dem Erst- und Achtplatzierten liegen nur vier Punkte.

Köln fiel vom zweiten auf den fünften Platz zurück, liegt aber nur einen Punkt hinter dem HSV. Die Hamburger dürften am Samstag amüsiert in Richtung Südwesten geschaut haben: Am Karnevalswochenende vor vielen verkleideten Fans strauchelten die Kölner und unterlagen durch ein kurioses Eigentor 0:1 beim Karlsruher SC. Der Tabellen-Zweite Kaiserslautern erledigte seine Aufgabe gegen den Abstiegskandidaten Regensburg souverän mit 3:0.

Polzin erwartete anspruchsvolle Aufgabe

Am Sonntag stand hauptsächlich das Spiel in Paderborn im Mittelpunkt. Die bedeutungsvollen drei Buchstaben des Gegners und die ordentliche Portion Tradition lockten viele Ostwestfalen in die ausverkaufte Arena zum 500. Zweitligaspiel der Paderborner.

SCP-Coach Lukas Kwasniok, der beim HSV in der Vergangenheit schon mehrmals als Trainer-Kandidat galt, erinnerte vor der Partie an die besondere Motivation. «Wenn der Name HSV irgendwo aufdribbelt, werden die Menschen immer bisschen nervöser, sind alle bisschen motivierter, sind gut gelaunt vor dem Spiel», sagte Kwasniok. Es sei das Dilemma des HSV, dass alle Mannschaften gegen den Traditionsclub besonders motiviert seien.

Der frühe Ansporn der Gastgeber war bereits zu Beginn des Spiels spürbar. Aaron Zehnters Schuss (11.) verfehlte knapp den rechten Pfosten. Bilbija, der zwischen 2022 und 2023 für ein Jahr im Trikot des HSV spielte, erzielte ein Kopfballtor.

Die Gäste in Weiß-Rot waren anschließend zwar überlegen, konnten jedoch die gut organisierte Abwehr nicht überwinden. Davie Selke, der beste Angreifer Hamburgs, verfehlte den Ausgleichstreffer. Bei einer Flanke brachte er den Ball bereits an Torwart Manuel Riemann vorbei, jedoch konnte Zehnter den Treffer verhindern.

Zehnter mit Pfostenschuss

Die amüsante Partie ging im zweiten Durchgang weiter. Der starke Zehnter setzte sich auf der linken Seite durch, sein Schuss prallte an den rechten Pfosten.

Casper Terho, der den Vorlagen zum 1:0 gab, fiel nach etwa 70 Minuten im Strafraum, aber nach Eingreifen des Videoschiedsrichters entschied Schiedsrichter Robert Kampka auf eine vorherige Abseitsposition. Jean-Luc Dompé traf noch die Latte, bevor Grimaldi nach einer Vorlage von Ilyas Ansah die Niederlage des HSV besiegelte und das Rennen um den Aufstieg dadurch noch spannender machte.

dpa