Der Hamburger SV beendet seine Sieglos-Serie und holt Big Points in Karlsruhe. Jean-Luc Dompé wird im Wildpark zum Matchwinner. Wie geht es auf der Trainerbank jetzt weiter?
Im ersten Spiel nach Baumgart: HSV meldet sich oben zurück
Angeführt von Doppeltorschütze Jean-Luc Dompé hat sich der Hamburger SV gleich im ersten Spiel nach der Trennung von Ex-Trainer Steffen Baumgart im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Die Hanseaten gewannen unter Interimscoach Merlin Polzin mit 3:1 (1:1) beim Karlsruher SC und machten in der Tabelle einen gewaltigen Sprung bis hoch auf Platz zwei. Flügelspieler Dompé traf vor 31.845 Zuschauern in der 23. und 55. Minute, Fabian Schleusener (36.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für den KSC. In der 87. Minute sorgte Hamburgs Davie Selke für die Entscheidung.
Labbadia weiter Favorit
Der HSV erlebt erneut turbulente Zeiten, da er im siebten Anlauf endlich den Aufstieg in die erste Liga schaffen möchte. Baumgart hatte nicht mehr daran geglaubt, dass die Hamburger dieses Ziel erreichen können. Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge wurde er vor einer Woche von seinen Aufgaben entbunden, wie Sportvorstand Stefan Kuntz bestätigte.
Bruno Labbadia bleibt weiterhin der Favorit für den Trainerposten, während Polzin lediglich als Übergangslösung betrachtet wird. Unter der Leitung des bisherigen Co-Trainers hat die Mannschaft jedoch ein wichtiges Lebenszeichen gesendet.
Die Herausforderung, auf die Polzin stieß, war ziemlich knifflig. Der HSV hat seit fast vier Jahren nicht mehr im Wildpark gewonnen. Seit dem Relegations-Drama 2015 ist der Club für viele Karlsruher Fans ein Art Feindbild – und der KSC ist immer besonders motiviert gegen die Hanseaten. Die Atmosphäre in der ansonsten bitterkalten Arena war entsprechend hitzig.
Dompé belohnt starke Anfangsphase
Die Hamburger starteten vielversprechend im 4-3-3-System und hatten durch Ransford-Yeboah Königsdörffer nach einer gefährlichen Ecke die erste große Chance (9.). Die Führung durch Dompé war verdient, jedoch begünstigt durch einen schwerwiegenden Fehler des KSC. Torhüter Max Weiß spielte den Ball direkt in den Fuß des Franzosen – und dieser versenkte ihn flach im rechten Eck von der Strafraumgrenze aus.
Erst in der Mitte der ersten Halbzeit begann die bis dahin solide Defensive des HSV, erste Tormöglichkeiten für Karlsruhe zuzulassen. Eine dieser Möglichkeiten nutzte Schleusener nach einem Eckball mit dem Kopf zum 1:1. Das Unentschieden zur Halbzeit war aufgrund der Leistungssteigerung der Badener gerechtfertigt.
Offener Schlagabtausch nach der Pause
Auch im zweiten Durchgang blieb es ein offenes und spannendes Spiel. Ein Tor von Wanitzek aus Karlsruhe wurde aufgrund einer Abseitsposition nicht anerkannt (49.). Der talentierte Dompé brachte die Gäste kurz darauf mit einem beeindruckenden Schuss in den Winkel erneut in Führung. Keine zwei Minuten später traf Bambasé Conté auf der anderen Seite die Latte.
Es war ein Hin und Her. Der KSC versuchte, den Ausgleich zu erzielen und hatte durch Schleusener noch eine große Chance (84.). Dann sorgte der eingewechselte Selke nach einem Konter für den ersten Hamburger Sieg seit Mitte Oktober.