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Boostern für alle schon nach vier Wochen

Die Booster Impfung wird bereits nach vier Wochen ermöglicht.

Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Die Booster-Impfung wird bereits nach vier Wochen ermöglicht.

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Boostern nach vier Wochen

Das verkürzte Impfintervall orientiere sich an der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkomission (Stiko), wonach eine Auffrischungsimpfung bei Personen mit schwachem Immunsystem und einer erwartbar stark verminderten Immunantwort bereits vier Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis als Optimierung verabreicht werden könne.

Eine Auffrischungsimpfung vor Ablauf der fünf Monate sei aber grundsätzlich möglich, stellte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf Nachfrage klar. Es handele sich bei dem vierwöchigen Mindestabstand nämlich ausdrücklich nicht um eine Empfehlung, sondern lediglich um eine Untergrenze, stellte sie klar.

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Eine raschere Auffrischimpfung könne dagegen die Ausbreitung sowohl der Delta- als auch der Omikron-Variante beeinflussen, „das zeigen die Erfahrungen aus Israel sehr eindrücklich“, sagte Salzberger am Samstag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

In der „Rheinischen Post“ warb der Grünen-Gesundheitspolitiker und Mediziner Janosch Dahmen ebenfalls für einen vorgezogenen Zeitpunkt für die Booster-Impfungen.

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Nordrhein-Westfalen erlaubt Booster-Impfung nach vier Wochen

In Nordrhein-Westfalen ist eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nach einem Erlass der Landesregierung künftig wohl bereits nach einem Monat möglich.

Manche Politiker fordern bereits, diesen Weg auszuweiten. Die „Bild“ zitiert aus dem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums am Montag:

Menschen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliege, dürften nicht abgewiesen werden, heißt es in dem Erlass – sofern ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten wird.

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Kritik von Immunologen

Eine Booster-Impfung schon nach vier Wochen macht aber aus Sicht von Immunologen wenig Sinn. Auch die Ständige Impfkommission empfiehlt im Regelfall bisher einen Abstand von sechs Monaten.

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie sieht frühes Boostern kritisch: Vier Wochen nach der Zweitimpfung seien bestimmte immunologische Prozesse noch nicht abgeschlossen. Der Booster wirke dann viel schlechter.

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«Die Politik hat hier zwei Dinge vermischt, die nicht vermischt werden dürfen», sagte Prof. Carsten Watzl (Dortmund), Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Deutschen Presse-Agentur.

Das eine ist die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, manche Menschen schon nach vier Wochen zu boostern. «Das bezieht sich aber nur auf Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die auf die ersten beiden Impfungen nicht oder kaum reagiert haben», erklärte der Immunologe. «Mit der dritten Impfung wird deren Immunität nicht geboostert – ich muss sie erst einmal herstellen.»

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«Bei allen anderen – und das ist die Mehrheit – möchte ich mit der dritten Impfung eine Verstärkung der Immunität erreichen», sagte Watzl. «Dafür müssen bestimmte Prozesse erst abgeschlossen sein.» Es müssten sich ausreichend antikörperproduzierende Plasmazellen und T-Zellen gebildet haben, manche müssten in Gedächtniszellen umgewandelt werden, andere ins Knochenmark wandern. «Das sind Prozesse, die nach vier Wochen noch nicht abgeschlossen sind.»

Entscheidung «nicht zielführend»

Aus immunologischer Sicht seien vier Monate das Minimum, sagte Watzl. «Wenn ich dann ein drittes Mal impfe, hat der Körper die Zellen, die am besten auf den Erreger zugeschnitten sind, bereits ausgebildet – und die möchte ich noch mal verstärken. Damit ist die Immunität viel besser als wenn ich nach vier Wochen erneut impfe.»

Die Entscheidung sei vermutlich aus Angst vor Omikron gefallen, sagte Watzl, hält das aber «für nicht zielführend. Was zielführender wäre, wäre jetzt noch mal die Rate der Erst- und Zweitimpfungen zu steigern.»

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Auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Prof. Christine Falk (Hannover), hält eine Verkürzung für falsch. «Aus immunologischer Sicht sind vier Wochen Abstand zu der dritten Impfung zu früh», sagte Falk der Deutschen Presse-Agentur. Das Immunsystem sei dann noch mit der «Reifung» zugange. «Dabei werden vor allem die Antikörper noch einmal verbessert – wie bei der Reifung eines guten Weines».

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«Wenn man diesen Vorgang zu früh durch eine dritte Impfung mit der Verabreichung des Antigens beschäftigt, stört das den Reifungsprozess eher, als dass es ihn unterstützt.» Außerdem seien die Antiköperspiegel nach vier Wochen auf dem höchsten Niveau – «daher bringt eine dritte Impfung zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht so viel», sagte Falk.

Es sei besser, die Ressourcen dafür einzusetzen, um Menschen zu boostern, deren Zweitimpfung mehr als sechs Monate zurückliege oder für Risikogruppen.

Quellen: DPA, Bild, Siegener Zeitung

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