Freiburgs Grifo erreicht im Spiel gegen Union einen Meilenstein. Doch am Ende wird es für den Offensivkünstler und den Sport-Club ein bitterer Nachmittag.
In Grifos Jubiläumsspiel: Dämpfer für Freiburg gegen Union
Im Jubiläumsspiel von Vincenzo Grifo musste der SC Freiburg einen Rückschlag im Rennen um die Europapokal-Qualifikation hinnehmen. Im 300. Pflichtspiel des italienischen Offensivkünstlers für den SC unterlagen die Breisgauer dem 1. FC Union Berlin mit 1:2 (1:1). Nach zuvor sieben Bundesliga-Partien ohne Niederlage verließen die Badener erstmals wieder als Verlierer den Platz.
Grifo legte vor, woraufhin Lucas Höler die Gastgeber vor 34.300 Zuschauern in Führung brachte (29. Minute). Doch dank des fast sofortigen Ausgleichs von Rani Khedira (30.) und des schnellen Starts in die zweite Hälfte mit dem Tor von Andrej Ilic (48.) konnten die Köpenicker das Spiel drehen.
Union entfernt sich von Abstiegszone
Die Union hat sich um acht Punkte von der Abstiegsrelegationszone distanziert und konnte erneut ein Ausrufezeichen setzen. Vor der Länderspielpause hatten die Eisernen mit einem Sieg in Frankfurt und einem Punkt gegen den FC Bayern überrascht.
Vor Beginn des Spiels wurde Grifo noch geehrt. Außerdem posierten die beiden Mannschaften für ein gemeinsames Foto als Zeichen gegen Hass. Dann entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem zunächst keine der Mannschaften in der Defensive viel zuließ und das nach knapp einer halben Stunde plötzlich turbulent wurde.
Jubilar Grifo, der zuvor durch einen direkten Freistoß aufgefallen war (25.), stand passend zu seinem besonderen Nachmittag zunächst als Vorlagengeber im Mittelpunkt. Der Italiener, der normalerweise auf der linken Offensivseite spielt, war auf die rechte Seite gewechselt. Im vollen Lauf spielte er von dort aus den bis dahin schönsten Angriff der Gastgeber, bei dem Torschütze Höler bedient wurde. Union-Verteidiger Christopher Trimmel konnte nicht klären, Höler musste nur noch in der Mitte abstauben.
Turbulente Minuten mit zwei Toren
Die 1:0-Führung brachte nur kurz Freude, da Khedira SC-Torwart Noah Atubolu mit einem starken Vollspann-Schuss keine Chance ließ. Zwischen Jubel und Stimmungsdämpfer im Freiburger Fan-Block vergingen keine zwei Minuten.
Zu diesem Zeitpunkt musste Gäste-Trainer Steffen Baumgart seine Offensive-Idee bereits seit langem ändern. Schon in der achten Minute verließ der Ex-Freiburger Wooyeong Jeong mit einer Knöchelverletzung das Feld und wurde durch Tim Skarke ersetzt. Kurz vor der Pause musste sich auf Seiten der Freiburger Atubolu nach einem Zusammenprall mit Philipp Lienhart behandeln lassen, konnte aber vorerst weiterspielen.
Gleich zwei Rückschläge für den SC kurz nach der Pause
Nach der Halbzeitpause hatte Union einen deutlich besseren Start und konnte die seltenen Lücken in der Abwehr von Freiburg nutzen. Skarke konnte ohne große Probleme flanken, was Ilic die Möglichkeit zum freien Kopfball gab. Atubolu hatte erneut keine Chance. Kurz darauf musste der 22-Jährige jedoch ausgewechselt werden.
Die Badener mussten daher zwei Rückschläge hinnehmen: den Rückstand und die Auswechslung von Atubolu, der in den letzten Wochen eine wichtige Rolle gespielt hatte und sich nun an der Seitenlinie an die offenbar Probleme bereitende Schulter tippte.
Flitzerin sorgt für kurze Unterbrechung
Freiburg versuchte dann, den Ausgleich zu erzielen. Allerdings hielt Union-Torhüter Frederik Rönnow nach etwa einer Stunde gegen Grifo. Die Zuschauer reagierten mit Pfiffen auf den Auftritt einer Flitzerin auf dem Rasen, die für eine kurze Spielunterbrechung sorgte.