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Indien: Zahl der Toten steigt nach Massenpanik auf über 120

Babyflaschen und verschmutzte Kleidung liegen im Schlamm. In Indien hatte ein Guru zu einem religiösen Fest gerufen. Nun sind Dutzende Menschen tot, vor allem Frauen. Auch Kinder sind unter den Toten.

Ein Mann umarmt einen Angehörigen, nachdem seine Schwester Opfer der Massenpanik wurde.
Foto: Rajesh Kumar Singh/AP/dpa

Die Zahl der Todesopfer nach der Massenpanik bei einer religiösen Versammlung in Indien steigt weiter. Laut offiziellen Angaben sind mindestens 121 Menschen ums Leben gekommen, darunter mehr als 100 Frauen. Auch sieben Kinder wurden getötet. 35 Schwerverletzte werden noch in den Krankenhäusern der örtlichen Regierung behandelt.

Es wird geschätzt, dass 150.000 Menschen dem Ruf eines selbst ernannten Gurus gefolgt sind. Die Gläubigen versammelten sich am Dienstag im Norden Indiens zu Gebeten und einer Predigt im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh. Die Polizei bestätigte, dass deutlich mehr Anhänger als erwartet erschienen waren, wie indische Medien berichteten.

Zahlreiche Opfer erstickt

Augenzeugen der Massenpanik berichteten, dass Menschen plötzlich aus einem überfüllten Zelt gestürmt seien, nachdem der Guru die Veranstaltung verlassen habe. Viele seien im dichten Gedränge ausgerutscht und übereinander in einen schlammigen Graben gefallen. Ein Beamter der örtlichen Verwaltung teilte mit, dass zahlreiche Opfer erstickt oder niedergetrampelt worden seien.

Derzeit laufen Ermittlungen, sagte ein Sprecher der örtlichen Regierung. Die Polizei sucht auch nach Guru Bhole Baba. Am Tag nach der Massenpanik waren auf Fotos Ermittler und Spürhunde auf dem schlammigen Feld der Veranstaltung zu sehen. Ihre Arbeit wurde durch starken Regen erschwert. Bilder zeigten auch trauernde Angehörige.

Unfälle bei religiösen Veranstaltungen sind in Indien keine Seltenheit, da sich oft große Menschenmengen auf engem Raum, auf schmalen Wegen oder Brücken versammeln. Bei einer Massenpanik bei einem religiösen Festival in Madhya Pradesh kamen 2013 mehr als 100 Menschen ums Leben.

„Die Veranstaltung findet am 15. Juli um 10 Uhr im Konferenzsaal statt“, sagte der Sprecher.

dpa