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Irres Torfestival: Frankfurt verschärft Bochums Krise

Wie entfesselt spielende Frankfurter nehmen Bochum in der Bundesliga auseinander. Die Sorgen nach der nächsten heftigen Pleite beim Ruhrpott-Club vergrößern sich.

Auch Nathaniel Brown (r) steuerte einen Treffer zum klaren Sieg der Frankfurter gegen Bochum bei.
Foto: Thomas Frey/dpa

Ein überragendes Offensivspektakel von Eintracht Frankfurt hat die Krise des VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga verschärft. Die Eintracht gewann am neunten Spieltag zu Hause gegen defensiv überforderte Bochumer mit 7:2 (4:1).

Beim VfL wird die Situation immer bedrohlicher – der Ruhrpott-Club ist weiterhin das Schlusslicht mit nur einem Punkt. VfL-Interimstrainer Markus Feldhoff erlitt nach dem 0:5 gegen den FC Bayern München die nächste deutliche Niederlage. Und die nächsten Herausforderungen werden anspruchsvoll sein: Zuerst empfangen die Bochumer den Meister Bayer Leverkusen, dann geht es zum Vize VfB Stuttgart. Für die Frankfurter endete hingegen eine kleine Negativserie in der Liga. Nach drei aufeinanderfolgenden sieglosen Spielen in der Bundesliga gab es wieder drei Punkte.

Die Tore für die Eintracht wurden vor 58.000 Zuschauern von Hugo Ekitiké (9. Minute/69.), Omar Marmoush (18.), Ansgar Knauff (20.), Nathaniel Brown (32.), Mo Dahoud (61.) und dem eingewechselten Can Uzun (66.) erzielt. Auf Seiten der Gäste trafen Dani de Wit (35.) und Philipp Hofmann (51.).

«Ich kann jetzt auch nicht versprechen, dass wir das Spiel haushoch gewinnen», hatte Dino Toppmöller vor dem Spiel trotz der schlechten Saisonleistungen der Bochumer noch gesagt. Er könne aber garantieren, dass die SGE das Spiel seriös angehen werde. Die Eintracht tat beides: Sie spielte seriös und gewann hoch.

Marmoush im 100. Bundesliga-Spiel mit Vorlage und Tor

Die Bochumer begannen mutig in den ersten Minuten. Moritz Broschinski verfehlte nur knapp eine scharfe Hereingabe von VfL-Stürmer Philipp Hofmann (5.). Die Frankfurter schlugen auf der Gegenseite gnadenlos zu. Marmoush legte nach einer starken Einzelaktion für seinen Sturmpartner Ekitiké zum 1:0 auf.

Im Laufe seines 100. Bundesliga-Spiels wurde der Vorlagengeber selbst zum Torschützen, als er einen Freistoß aus halblinker Position verwandelte. Der Widerstand des VfL war damit gebrochen. Während das Publikum das 2:0 feierte, verlor Bochums Maximilian Wittek den Ball an Knauff nach einem riskanten Zuspiel von Torwart Patrick Drewes. Knauff blieb vor Drewes cool: 3:0!

Eintracht schreibt beinahe Geschichte

Der Albtraum für Bochum endete nicht. Die VfL-Abwehr blieb weiterhin vogelfrei, während die Eintracht wie im Rausch spielte. Brown erhöhte nach einem Pass von Nnamdi Collins in der 32. Minute. Es war die zweitfrüheste Vier-Tore-Führung in der Bundesliga-Geschichte der SGE. Nur im Oktober 1974 gegen Rot-Weiss Essen war die Eintracht einen Tick schneller – damals nach 31 Minuten.

Trotz der fast historischen Führung und des deutlichen Rückstands gaben sich die Bochumer zunächst nicht auf. De Wit nutzte nach einer Ecke einen schläfrigen Moment der Frankfurter Abwehr aus und verkürzte.

Das fröhliche Toreschießen setzte sich auch nach der Halbzeitpause fort. Nach einem Freistoß war Hofmann per Kopf erfolgreich. Dahoud aus Frankfurt konnte den alten Abstand mit einem Fernschuss wiederherstellen. Danach durfte sich Uzun über sein erstes Bundesliga-Tor freuen, Ekitiké über seinen Doppelpack.

dpa