Bayer Leverkusen hat trotz eines energielosen Auftritts einen unnötigen Punktverlust spät abgewendet. Buendia sorgte in der Nachspielzeit für Jubel.
Last-Minute-Sieg für Leverkusen gegen Heidenheim
Trotz eines völlig kraftlosen Auftritts hat Bayer Leverkusen einen unnötigen Punktverlust spät vermieden und den Abstand zum FC Bayern behalten. Der Titelverteidiger unter Trainer Xabi Alonso gewann am 28. Bundesliga-Spieltag mit 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim und liegt dank eines Last-Minute-Treffers von Emiliano Buendia weiterhin sechs Punkte hinter den Münchnern.
Joker Buendia ließ die Werkself ohne Starspieler Florian Wirtz in der ersten Minute der Nachspielzeit doch noch jubeln. Trotz eines Rückstands von sechs Punkten und eines deutlich schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Tabellenführer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung weiterhin gering.
Die Münchner müssen in mindestens drei der sechs Spiele patzen, nachdem sie am Freitagabend 3:1 beim FC Augsburg gewonnen haben, damit die Werkself – bei eigener perfekter Ausbeute – überhaupt noch vorbeiziehen kann.
Heidenheim konnte vor 15.000 Zuschauern keinen wichtigen Punkt im Abstiegskampf sichern und verlor zum ersten Mal seit Anfang März. Das Team von Langzeit-Trainer Frank Schmidt belegt derzeit den Relegationsrang 16 vor dem VfL Bochum und Holstein Kiel.
Heidenheim und Mainz statt San Siro
Wer erwartet hatte, dass der letztjährige Double-Sieger nach dem desolaten 1:2 im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld eine klare Trotzreaktion zeigt, wurde bei herrlichem Frühlingswetter auf dem Schlossberg enttäuscht.
Leverkusen erschien nicht als ehrgeiziger Bayern-Verfolger, sondern eher als eine Mannschaft, die sich darüber im Klaren ist, dass die restlichen Spiele der Saison nicht mehr im Olympiastadion in Berlin und im San Siro in Mailand stattfinden werden, sondern in Heidenheim, Freiburg und Mainz.
Der Gastgeber, der eine starke Form aufwies, setzte zu Beginn den Ton. Und profitierte von den wiederholten Fehlern des Bayer-Führungsspielers Granit Xhaka. Nach elf Minuten hätte Adrian Beck die Führung für Heidenheim erzielen sollen, nachdem Marvin Pieringer Xhaka den Ball abgenommen hatte. Doch Beck verfehlte knapp das lange Eck. Pieringer, Beck und Frans Krätzig hatten in der ersten halben Stunde reichlich Raum für offensive Aktionen.
Latte, Pfosten, kein Tor
Die Werkself überstand die schwierigste Situation nach knapp einer halben Stunde: Xhaka schlug über den Ball nach einer Ecke, was dazu führte, dass Verteidiger Benedikt Gimber aus spitzem Winkel abschloss – Gimbers Schuss prallte zuerst an die Unterkante der Latte, dann an den Innenpfosten und von dort wieder aus dem Tor. Pieringers Heber (32.) ging hingegen deutlich über das Tor.
Leverkusens einzige positiven Aspekte in der Offensive kamen von den Flügelspielern Jeremie Frimpong, der auf der rechten Seite immer wieder entkam, sowie Adli, der die einzigen Torschüsse vor der Halbzeitpause (23./38.) hatte. Es war eine der schwächsten Halbzeiten für die Bayer-Offensive, die ohne den Star-Spieler Wirtz ideenlos und teilweise lethargisch wirkte.
Buendia trifft spät
Stürmer Victor Boniface war das Sinnbild dafür. Der Nigerianer ersetzte nach der Niederlage im Pokal seinen Rivalen Patrik Schick in der Startelf, konnte jedoch gegen das Defensivtrio aus Heidenheim um Gimber nichts ausrichten.
Nach 67 Minuten und null Torschüssen befreite Alonso seinen Stürmer ohne Verbindung zum Spiel. Aber auch mit Schick, der immerhin einmal per Kopfball (77.) abschloss, lief es nicht wirklich besser. Als alle schon mit einem Unentschieden zu rechnen schienen, gelang dem erst nach 77 Minuten eingewechselten Buendia doch noch das glückliche Siegtor.