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Kein Aufatmen für Simonis: Wolfsburg 1:2 in Bremen

Paul Simonis muss weiter zittern. Das Spiel bei Werder Bremen galt als Endspiel für den Trainer des VfL Wolfsburg. In einer turbulenten Schlussphase verspielt der VfL den Sieg.

Brachte den VfL Wolfsburg in Front: Mattias Svanberg (l)
Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Nach einer Last-Minute-Niederlage muss Paul Simonis mehr denn je um seinen Job als Cheftrainer des VfL Wolfsburg bangen. Die Niedersachsen verloren zum Start des zehnten Spieltages beim SV Werder Bremen mit 1:2 (0:1) in der Schlussphase.

Es sah lange Zeit sogar nach einem Sieg für die Wolfsburger aus, nachdem der Schwede Mattias Svanberg (28.) die Gäste in Führung gebracht hatte. Aber Jens Stage (83.) mit seinem vierten Saisontor und Samuel Mbangula (90.+4) drehten das Spiel für die offensiv lange Zeit harmlosen Bremer. Es war der dritte Heimsieg in Folge.

Simonis‘ Endspiel

Das Spiel beim SV Werder war bereits als Endspiel für den 40-jährigen Simonis angesehen worden. Die Wolfsburger waren mit der beängstigenden Bilanz von nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen und vielen schwachen Auftritten zu einem ihrer Lieblingsziele in der Bundesliga gereist.

Der VfL hatte von den letzten fünf Gastspielen in Bremen vier gewonnen. Trotzdem gelang ihnen kein weiterer Sieg an der Weser. Die Bremer verhinderten vor 40.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion die erste Niederlage nach vier Spielen und liegen nun mit 15 Punkten deutlich vor dem VfL (8).

Werder zu Beginn mit Schwung

Im Vergleich zum glücklichen Remis bei Mainz 05 hat Werder-Trainer Horst Steffen in der Offensive zwei Positionen verändert. Keke Topp durfte erstmals von Beginn an spielen, außerdem wurde Justin Njinmah in die Startformation aufgenommen. Victor Boniface und Samuel Mbangula saßen zunächst auf der Bank.

Trotz der Negativserie und des 2:3 gegen die TSG Hoffenheim in letzter Zeit hat Steffens niederländischer VfL-Kollege Simonis nur eine Änderung vorgenommen. Er hat Moritz Jenz für Konstantinos Koulierakis in seine Startelf berufen.

Werder dominierte das Spiel vom Anpfiff an und kombinierte sich mehrmals sehenswert zumindest bis zum Strafraum der Wolfsburger. Die erste und lange Zeit beste Chance ergab sich jedoch aus dem ersten Eckball, als Amos Pieper (5. Minute) VfL-Torwart Kamil Grabara ernsthaft herausforderte. Marco Grüll (17.) verfehlte das Tor nur knapp mit einem Schuss.

Wolfsburger Führung aus dem Nichts

Die Besucher aus Niedersachsen ließen sich häufig weit zurückfallen und drangen selten bis zum Bremer Sechzehner vor. Umso überraschender war die Führung in der 28. Minute, als der Ball von Svanberg über Adam Daghim und Sael Kumbedi zurück zu Svanberg lief, der sein zweites Saisontor erzielte.

Der Treffer gab den Wolfsburgern Auftrieb. Ihre Angriffsaktionen wurden zwingender. Werder-Keeper Miro Backhaus entschärfte zwei Schüsse von VfL-Kapitän Maximilian Arnold (38.) und Christian Eriksen (40.). Die Bremer suchten vergeblich nach Lösungen, die dicht gestaffelte Defensive der Wolfsburger auszuspielen.

Bremen drängt nach der Pause

In der zweiten Halbzeit erhöhte Werder den Druck. Allerdings stand die Wolfsburger Abwehr größtenteils sicher. Nach 65 Minuten reagierte Werder-Trainer Steffen, er brachte Boniface und Mbangula für die enttäuschenden Topp und Njinmah.

Das Angriffsspiel der Gastgeber wurde nicht zwingender. Ein Freistoß von Senne Lynen (75.) war die gefährlichste Aktion. Aber dann schlug Werder zu. Zuerst traf Stage, dann Mbangula. In der Nachspielzeit hämmerte er den Ball aus kurzer Distanz volley ins VfL-Tor – und ins Mark der Wolfsburger.

dpa