Kein Party-Kater: Bayern verabschieden Müller mit Sieg
Der deutsche Meister Bayern München legt im Saisonfinale in Hoffenheim einen souveränen Auftritt hin. Routinier Müller darf für 60 Minuten ein letztes Mal im Bayern-Trikot mitmachen.
Traf beim Sieg des FC Bayern in Hoffenheim zum 1:0: Michael Olise.
Foto: Uwe Anspach/dpa
Die Bayern haben den scheidenden Thomas Müller mit einem lockeren 4:0-Sieg verabschiedet, unbeeindruckt vom Wirbel um ihren Party-Trip nach Ibiza. Die Münchner besiegten die TSG 1899 Hoffenheim am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga, die trotz der Niederlage die Klasse gehalten hat.
Bei 30.150 Zuschauern, einschließlich des langjährigen TSG-Mäzens Dietmar Hopp, erzielten Michael Olise in der 33. Minute, Joshua Kimmich (53.), Serge Gnabry (80.) und Torschützenkönig Harry Kane (86.) die Tore für die Bayern. Am kommenden Sonntag werden sie zusammen mit den FCB-Frauen auf dem Münchner Rathausbalkon zur großen Titel-Sause erwartet.
Kane und Sané nicht in der Startelf
Bei den Bayern blieb Kane zunächst überraschend auf der Bank. «Das ist sein erster Titel. Für ihn war die Woche vielleicht nicht so optimal, wie ich mir das gewünscht habe. Das ist aber normal», deutete Meistertrainer Vincent Kompany vor dem Anpfiff eine gewisse Müdigkeit bei dem Engländer nach der Feier auf Ibiza zu Wochenbeginn an und ergänzte: «Ich will, dass wir perfekt in das Spiel starten, die perfekte Mentalität und Attitüde haben.»
Der Ausflug des Meisters auf die spanische Ferieninsel hatte für einige Aufregung gesorgt. Kompany war daher erfreut zu sehen, dass seine Forderung umgesetzt wurde, obwohl er Leon Goretzka und Leroy Sané draußen ließ. Dafür durfte Müller in seinem letzten Bundesliga-Spiel für die Münchner von Anfang an spielen.
Bayern dominieren nach Belieben
In der ersten Halbzeit war das Spiel einseitig – auf das TSG-Tor, in dem Nationaltorwart Oliver Baumann nach seiner Gehirnerschütterung vor zwei Wochen wieder im Tor stand. Seine Mitspieler konzentrierten sich ausschließlich auf die Defensive und standen zeitweise komplett am und im eigenen Strafraum.
Den Gästen fehlte daher der Raum für Kombinationen. Daher ergaben sich erste Möglichkeiten nur aus Distanzschüssen. Konrad Laimer und Gnabry verfehlten jedoch das Ziel. Die verdiente Führung der Bayern fiel fast zwangsläufig durch einen Standard. Olise zirkelte einen direkten Freistoß aus etwa 20 Metern ins untere Eck. Baumann war zwar mit einer Hand am Ball, konnte den Treffer jedoch nicht verhindern.
Meisterliche Effizienz
Erst nach Wiederbeginn kam Hoffenheim erstmals gefährlich vor das Tor der Bayern. Andrej Kramaric ließ jedoch die große Chance zum Ausgleich liegen. Das rächte sich wenig später, als Kimmich zum 2:0 für die Gäste traf. Der Schuss des Nationalspielers aus spitzem Winkel wurde von TSG-Abwehrspieler Leo Østigård noch unglücklich abgefälscht.
Nach 60 Minuten war Müller draußen. Die Bayern-Fans verabschiedeten den 35-Jährigen mit Sprechchören und großem Applaus – auch von den Hoffenheimer Anhängern. Kane kam für den Routinier. Außerdem durfte der wechselwillige Sané, der das Vertragsangebot der Bayern bis 2028 bisher nicht angenommen hat, die letzten 30 Minuten mitspielen.
Auch am Ende des Spiels nachließen die Bayern nicht. Im Gegenteil: Gnabry erhöhte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze ins untere Eck. Zuvor hatte Kane nur den Pfosten getroffen. Kurz darauf setzte der Stürmer-Star mit seinem 26. Saisontor den Schlusspunkt.
