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Holstein Kiel mit Torfestival und Bundesliga-Rekord in die Winterpause

Der Neuling gewinnt 5:1 gegen Augsburg, verkürzt den Abstand auf den Abstiegs-Relegationsrang und begeistert die Fans.

Kiels Shuto Machino (M) bejubelt seinen Treffer zum 4:1 mit der Mannschaft.
Foto: Frank Molter/dpa

Holstein Kiel hat seine Negativ-Serie gestoppt und sich mit einem eigenen Bundesliga-Rekord in die Winterpause verabschiedet, nachdem es ein rauschhaftes Torfestival mit drei Toren in sieben Minuten gab. Der Neuling gewann das Spiel gegen den FC Augsburg mit 5:1 (4:1) dank einer beeindruckenden ersten Halbzeit, bleibt aber trotz des höchsten Siegs in der Eliteliga auf einem Abstiegsrang. In den letzten Spielen hatte Kiel fünf Niederlagen in Folge hinnehmen müssen.

Vor dem Jahreswechsel ist das Spektakel für den Club ein Hoffnungsschimmer. Die KSV steht nun bei acht Zählern in der Tabelle und verkürzte den Abstand auf den Abstiegs-Relegationsrang zunächst auf zwei Punkte. Sonntag treten Kiels direkte Konkurrenten Bochum und Heidenheim gegeneinander an. Augsburg wartet in dieser Saison weiter auf den ersten Auswärtssieg.

Das frühe Tor von Alexis Claude-Maurice (5. Minute) für Augsburg wurde von Lasse Rosenboom aus Kiel (12.) ausgeglichen. Anschließend erzielte Kiel innerhalb von sieben Minuten drei weitere Tore: Phil Harres traf zweimal (32./35.), der starke Shuto Machino, der zwei Tore vorbereitete, erzielte das 4:1 (39.) – und sorgte in der Nachspielzeit (90.+1) für den Endstand.

Zuschauer sehen spektakuläre erste Halbzeit

Trotz der geringen Ausbeute von nur fünf Punkten vor dem Spiel war die Stimmung beim abstiegsbedrohten Aufsteiger nicht gedrückt. Trainer Marcel Rapp betonte das intakte Verhältnis zwischen Fans und Team, nachdem seine Mannschaft als bestes Team im nördlichsten Bundesland ausgezeichnet worden war.

Die 14.830 Zuschauer im Holstein-Stadion sahen, wie beide Mannschaften mit viel Offensivdrang die Partie begannen. Mit der ersten Chance schlug Augsburg zu: Essende tanzte Kiels Verteidiger Ivezic auf dem linken Flügel aus. Sein Pass erreichte Claude-Maurice, der rechts unten zur Gästeführung traf. Die Kieler nahmen den frühen Gegentreffer gelassen hin. Machino legte wenig später auf den freien Rosenboom zurück, der für den Kieler Ausgleich sorgte.

Die Auswechslung von Keven Schlotterbeck aufgrund einer Verletzung kam den Gastgebern zugute. Die Abwehr des FCA wirkte danach verunsichert. Zunächst beschwerte sich Holstein-Trainer Rapp über die Gelbe Karte für Augsburgs Marius Wolf nach einem harten Foulspiel gegen Finn Porath. Einige Kieler hatten einen Platzverweis nach Wolfs Tritt in Bauchhöhe gefordert. Rapp erhielt eine Gelbe Karte für seine Beschwerden.

Augsburgs Abwehr komplett verunsichert

Der Trainer beruhigte sich jedoch schnell. Plötzlich steigerte sich Kiel – und alles funktionierte. Noch einmal war es Machino, der sich über die linke Seite durchsetzte und seine leicht abgefälschte Flanke zu Harres fand, der per Kopf das Führungstor erzielte.

Der FC Augsburg war völlig von der Rolle. Die Kieler hingegen schienen beflügelt zu sein – und legten nach. Harres schoss aus ungefähr 20 Metern und traf. FCA-Torwart Labrovic sah bei diesem zentralen Schuss nicht gut aus.

Der Rausch in Kiel wollte einfach nicht enden. Durch einen Freistoß erhöhte der Japaner Machino für die Gastgeber und löste eine wahre Ekstase in der Kieler Arena aus.

Auch nach der Unterbrechung suchte Augsburg vergeblich nach einer Lösung im Angriff. Kiel ließ dem Gegner die Spielkontrolle und wartete auf Konter. Fast hätte Harres (68.) die Führung der Kieler nach einem Freistoß sogar erhöht. Schiedsrichter Tobias Welz entschied jedoch nach einem VAR-Eingriff auf Abseits.

Der Höhepunkt wurde gesetzt von dem Spieler, der mit Abstand am stärksten auf dem Platz war. Machino erzielte das 5:1 und beendete somit das wohl beste Spiel in der jungen Geschichte des Kieler Bundesliga-Teams.

dpa