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Klopp kein Glücksbringer: Leipzig verliert gegen Leverkusen

Jürgen Klopp sieht in Leipzig ein temporeiches Spiel, aber auch die erste RB-Heimniederlage. Und für Leverkusen dreht ein ehemaliger Leipziger das Spiel.

Leverkusens Spieler um Torschütze Patrik Schick (2.v.r., Bayer Leverkusen) jubeln nach dem Führungstreffer.
Foto: Jan Woitas/dpa

RB Leipzig musste in Anwesenheit von Jürgen Klopp die erste Niederlage zu Hause hinnehmen. Trotz einer Führung gab es im letzten Heimspiel dieses Jahres eine 1:3 (1:2)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Dadurch fielen die Sachsen von Platz zwei der Bundesliga-Tabelle auf Rang vier hinter den nun punktgleichen Rheinländern zurück.

Vor 46.053 Zuschauern brachte Xaver Schlager (35. Minute) die Leipziger in Führung. Martin Terrier (40.) glich aus, bevor der ehemalige Leipziger Patrik Schick (44.) das Spiel noch in der ersten Halbzeit drehte. Montrell Culbreath machte in der Nachspielzeit für Leverkusen alles klar (90.+7).

Klopp und Mintzlaff erstmals gemeinsam auf der Tribüne

Unter genauer Beobachtung des globalen Fußballchefs Klopp und des Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff, die erstmals gemeinsam bei einem RB-Heimspiel auf der Tribüne saßen, brachte Ole Werner den wieder genesenen Romulo von Anfang an und stellte daneben sogar Conrad Harder auf. Nach den vielen Verletzungsausfällen und der Abstellung für den Afrika-Cup mit dem zuletzt überragenden Yan Diomande feierte Tidiam Gomis auf der rechten Seite sein Startelfdebüt.

Nach dem 2:0 gegen Köln wechselte der auch personell gebeutelte Bayer-Trainer Kasper Hjulmand sofort auf fünf Positionen durch. Allerdings saß Christian Kofane, der erst nach dem Spiel zu seinem kamerunischen Team reisen wird, zunächst auf der Bank. An seiner Stelle durfte der Ex-Leipziger Patrik Schick im Sturm beginnen.

Beide Torhüter verhindern frühen Rückstand

Von Anfang an waren die Spieler frühzeitig in Betriebstemperatur. Peter Gulacsi verhinderte einen frühen Rückstand gegen Ex-Kollege Schick (5.), der plötzlich frei durch war. Dann testete Harder (6.) auf der anderen Seite mit einem Distanzschuss aus 18 Metern Bayer-Keeper Mark Flekken. Nach einem Traumpass von Romulo grätschte Christoph Baumgartner (10.) in den Ball, verfehlte jedoch das Tor. Gomis (18.) hatte bei einer 3:2-Überzahlsituation aus zwölf Metern halblinks die größte Chance zur Führung, sein Ball wurde jedoch noch abgeblockt. Es war der erwartete offensive Schlagabtausch beider Teams, die in den vergangenen vier Duellen 19 Treffer erzielt hatten.

Ex-Leipziger Schick dreht Spiel

Nach einem Freistoß aus dem Raum nahm Willi Orban (32.) den Ball direkt am langen Pfosten volley, aber Flecken war erneut zur Stelle. Dann war der Torhüter von Bayer machtlos. Schlager schlenzte einen Ball aus 16 Metern verdeckt an zwei Verteidigern vorbei ins linke Eck zur Führung. Die Reaktion der Gäste folgte jedoch prompt: Terrier köpfte aus vollem Lauf nach einer Flanke von Arthur ins lange Eck. Dann drehte der ehemalige RB-Profi Schick (44.) das Spiel. Zuerst tanzte er den jungen Kosta Nedeljkovic aus und zirkelte dann den Ball direkt in den Winkel.

Nach der Pause hatte Harder (53.) die Chance, den Ausgleich zu erzielen, stand frei vor Flekken, aber der Torhüter der Gäste reagierte erneut hervorragend. RB investierte viel und drängte Bayer tief in die eigene Hälfte, aber im Abschluss waren die Sachsen zu überhastet. Oft fehlten nur Zentimeter, wie bei einer Flanke von Raum, als Harder (62.) nur das Außennetz am langen Pfosten traf. Trotz der Ausfälle zeigte Leverkusen eine gute Spielanlage und gut vorgetragene Angriffe.

Der Angriff der Bayern war letztendlich effektiver, obwohl Kofane die Vorentscheidung verpasste (90.+3). Culbreath sorgte dann für das Tor mit einem Konter. Zuvor hatte Leipzig einen Handelfmeter gefordert, jedoch ohne Erfolg.

Letzter Auftritt von Timo Werner?

Timo Werner stand wie schon zuletzt im Spiel bei Union wieder im RB-Kader. In der 79. Minute wurde er unter großem Applaus der Fans und mit «Timo Werner»-Rufen eingewechselt. Zuvor hatte der ehemalige Nationalstürmer bei Temperaturen von neun Grad und beheizten Sitzen sein Gesicht tief in seinen Schlauchschal gezogen. Der 29 Jahre alte Rekordtorschütze des Clubs hat zwar noch Vertrag bis zum kommenden Sommer. Doch ein Wechsel im Winter ist möglich. Die San José Earthquakes sollen laut Medienberichten Interesse signalisiert haben.

dpa