Vincent Kompany formuliert seinen Rückkehr-Wunsch nach Berlin für das Endspiel im Mai 2026.
Bayerns Sehnsucht nach dem DFB-Pokalfinale wächst

Vincent Kompany, der Trainer des FC Bayern, kann der großen Sehnsucht nach dem DFB-Pokalfinale nicht widerstehen. Obwohl es erst sein zweites Jahr als Münchner Coach ist, äußerte der Belgier seinen Wunsch, in die Hauptstadt zurückzukehren, bevor die riskante Achtelfinal-Prüfung am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) beim 1. FC Union Berlin stattfindet.
«Ich möchte natürlich wieder nach Berlin fahren nach diesem Spiel, ganz klar», sagte Kompany mit Blick auf das Endspiel am 23. Mai 2026. Das Berliner Olympiastadion ist der Münchner Sehnsuchtsort – nicht die Alte Försterei.
Seit dem letzten Sieg im Finale 2020 unter Trainer Hansi Flick sind die Berlin-Träume des Rekord-Pokalsiegers (20 Titel) bereits fünfmal frühzeitig geplatzt. Dreimal war sogar schon in der 2. Runde Endstation, darunter sogar gegen unterklassige Gegner wie Holstein Kiel (2. Liga) und Saarbrücken (3. Liga).
Neuers Pokal-Comeback nach Rot-Sperre
Ein erneuter Ausschluss im Achtelfinale wie im letzten Jahr gegen Bayer Leverkusen (0:1), als Kapitän Manuel Neuer nach einer Notbremse mit Rot vom Platz flog, soll sich im entscheidenden Spiel des Jahresendspurts auf keinen Fall wiederholen.
Egal, wie! «Wir möchten natürlich eine gute Leistung bringen», sagte Kompany. «Aber letztendlich wollen wir siegen, ob das in den ersten 90 Minuten passiert oder den 30 Minuten danach», sagte der 39-Jährige mit Blick auf eine mögliche Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen. «Wir sind vorbereitet auf alles.»
Der Kapitän Neuer, der zuletzt fehlerhaft war, feiert sein Pokal-Comeback gegen Union. Die Zwei-Spiele-Sperre des 39-Jährigen ist vorbei. Jonas Urbig, der Neuer bei den Auswärtssiegen gegen Wehen Wiesbaden (3:2) und gegen seinen Ex-Club 1. FC Köln (4:1) erfolgreich vertreten hatte, muss wieder auf die Bank. Kompany hat den 22-Jährigen nicht zum Pokal-Torwart ernannt.
«Ich kann uns nicht ins Finale reden»
Kompany spürt die besondere Pokal-Verpflichtung in dieser Saison. «Aber ich kann uns nicht ins Finale reden», betonte er: «Man kann immer sagen, Finale, Finale, Finale. Aber es gehört Arbeit dazu und eine gewisse Einstellung. Wenn wir gegen Union zeigen, wie hungrig wir sind auf das Finale, dann weiß ich, dass wir das erreichen können.»
Die Münchner, die in dieser Saison national noch ungeschlagen sind, sind sich bewusst, was sie im Osten Berlins erwartet. Vor nur dreieinhalb Wochen trafen beide Teams in der Bundesliga aufeinander. Und erst in der Nachspielzeit bewahrte Harry Kane die Münchner mit seinem Treffer zum 2:2 vor der Niederlage.
«Nach dem Spiel braucht Vinnie den Finger nicht groß zu heben und zu warnen, was da auf uns zukommen wird», sagte Sportvorstand Max Eberl. Haben die Bayern ihre Lehren gezogen? «Pokal ist immer ekelhaft zu spielen», meinte der junge Tom Bischof: «Aber ich denke, da werden wir den Sieg einfahren.»
Lehren aus dem 2:2 im Ligaspiel
Dafür müssen Neuer, Kane und Kollegen freilich einiges besser machen als zuletzt. In den vergangenen vier Partien gerieten die Bayern jeweils in Rückstand. «Es ist ein Fokus, dass wir ab der ersten Minute das Beste bringen», mahnte Kompany.
Beide Union-Tore offenbarten vor dreieinhalb Wochen eine aktuelle Bayern-Schwäche. Danilho Doekhi traf jeweils nach Standards. «Union ist eine körperlich starke, große Mannschaft», sagte Kompany wertschätzend.
«Es ist guter Druck», sagte der Bayern-Coach zum Alles-oder-nichts-Spiel. «Irgendwann später in der Saison wollen wir noch mal diesen Druck spüren. Und der Druck kann gerne noch mal größer werden. Wir wollen diese Spiele.»








