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Krebskranke Mutter befreiter Geisel Noa ist gestorben

Die schwerkranke Liora Argamani wollte vor dem Tod ihre in den Gazastreifen verschleppte Tochter noch einmal wiedersehen. Vor gut drei Wochen ging ihr Wunsch in Erfüllung. Nun ist sie gestorben.

Die Bilder von Noa Argamani, die bei ihrer Entführung in den Gazastreifen am 7. Oktober vor Angst und Verzweiflung um Hilfe schreit, gingen um die Welt.
Foto: Uncredited/AP

Etwa drei Wochen nach der Befreiung ihrer Tochter Noa aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen ist Liora Argamani, die schwer krank war, verstorben. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv und das Forum der Geiselfamilien bestätigten den Tod der Frau. Medienberichten zufolge wurde sie 61 Jahre alt. Benny Gantz, bis vor kurzem Mitglied des inzwischen aufgelösten Kriegskabinetts, und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprachen Noa und ihrem Vater ihr Beileid aus.

https://x.com/gantzbe/status/1808019947680940215

Liora hatte mehrmals in berührenden Videos öffentlich darum gebeten, ihre entführte Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu können. Vor etwa drei Wochen wurde die 26-Jährige dann zusammen mit drei anderen Geiseln von einer israelischen Spezialeinheit aus der Gewalt der islamistischen Hamas gerettet.

Laut israelischen Medien dankte die junge Frau in einer Trauerrede ihrer Mutter dafür, stark gewesen zu sein, sodass sich beide noch einmal sehen konnten. Trotz aller Schwierigkeiten habe sie das Privileg gehabt, in ihren letzten Momenten bei ihrer Mutter zu sein, sagte Noa bei der Beerdigung. Ihre Mutter habe sie zu der Person gemacht, die sie heute ist.

Das Schicksal der entführten jungen Israelin vom Nova-Musikfestival hat das Land und viele Menschen weltweit seit langem bewegt. Aufnahmen, wie sie von Terroristen auf einem Motorrad entführt wurde und dabei verzweifelt und weinend um Hilfe rief, gingen um die Welt. Ihr damals ebenfalls entführter Freund wird immer noch als Geisel im Gazastreifen festgehalten.

Bei einer Demonstration gegen die israelische Regierung hatte Noa sich am Wochenende erstmals nach ihrer Befreiung mit einem Appell gegen den Hass öffentlich zu Wort gemeldet. «Ich wünsche uns allen friedlichere Tage, ruhigere Tage, an denen wir von Familie, Freunden und guten Menschen umgeben sind. Am wichtigsten ist, dass wir lernen, zu lieben und nicht zu hassen», sagte sie in einer Video-Botschaft, die bei einer Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv am Samstag gezeigt wurde. 

dpa