Die dritte Lange Nacht des Impfens bringt bundesweit über 350 Apotheken und Praxen dazu, Impfungen bis in die Nacht anzubieten – ein Angebot für alle, die sonst keine Zeit haben.
Lange Nacht des Impfens: Apotheken laden am 8. Oktober zur Spät-Impfung ein
Eine Impfaktion bis tief in die Nacht
Am 8. Oktober öffnen bundesweit über 350 Apotheken, Arztpraxen und Betriebsärzte ihre Türen bis in den späten Abend hinein. Die „Lange Nacht des Impfens“ geht damit in die dritte Runde – nach dem Auftakt 2023 und der Fortsetzung 2024 – und soll möglichst vielen Menschen eine unkomplizierte Möglichkeit zum Grippe- und Covid-19-Impfschutz bieten. Der Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) hat die Aktion ins Leben gerufen, um die Impfbereitschaft zu steigern. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen: Wer sonst am Tag keine Zeit hat, soll in der Abend- und Nachtzeit einen einfachen Weg zur Immunisierung finden.
Hintergründe: Warum braucht es eine Impf-Nacht?
Die Impfquoten in Deutschland sind trotz Pandemie-Erfahrung niedrig. In der Saison 2023/2024 ließen sich nur etwa 38 Prozent der über 60-Jährigen gegen Grippe impfen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) strebt jedoch eine Quote von mindestens 75 Prozent an, um Risikopersonen zu schützen. Auch bei der Covid-19-Auffrischungsimpfung besteht Nachholbedarf. Der BVVA erklärte, dass gerade berufsbedingt stark eingebundene Menschen häufig keine Zeit fänden, eine Arztpraxis oder Apotheke zu den üblichen Öffnungszeiten aufzusuchen. Mit der Langen Nacht sollen diese Hindernisse beseitigt werden. Die Veranstaltung findet vor Beginn der Grippesaison statt, denn das Robert Koch-Institut empfiehlt die Grippe-Impfung optimalerweise im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Damit können die Antikörper rechtzeitig aufgebaut werden.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Stiko empfiehlt die Grippe-Impfung allen Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren ab dem zweiten Trimester, chronisch Kranken und medizinischem Fachpersonal. Auch Menschen mit engem Kontakt zu gefährdeten Gruppen – etwa Angehörige von Pflegebedürftigen – sollten sich schützen lassen. Für ältere Erwachsene stehen seit 2021 Hochdosis- oder adjuvantierte Impfstoffe zur Verfügung, die eine stärkere Immunantwort auslösen als herkömmliche Vakzinen. In diesem Jahr raten Expertinnen und Experten zudem zu einer gleichzeitigen Covid-19-Impfung, falls seit der letzten Auffrischung mehr als zwölf Monate vergangen sind. Dies kann zusammen mit der Grippe-Impfung erfolgen.
Was bietet die Lange Nacht des Impfens?
Während der Impf-Nacht können Interessierte ohne lange Wartezeiten geimpft werden. In Apotheken beraten speziell geschulte Pharmazeutinnen und Pharmazeuten zur Grippe- und Covid-19-Impfung. Einige Standorte bieten auch Impfungen gegen Pneumokokken oder Keuchhusten an. Wichtig ist, die eigenen Impfausweise und die Gesundheitskarte mitzubringen. Die Terminvergabe unterscheidet sich regional: Viele Betriebe und Praxen ermöglichen spontane Besuche ohne Voranmeldung, einige bitten um vorherige Anmeldung. Eine Übersicht über teilnehmende Standorte findet sich auf den Webseiten der jeweiligen Apothekerverbände. Der BVVA weist darauf hin, dass das Angebot sich auch an Menschen richtet, die bisher Berührungsängste hatten. Die Atmosphäre soll locker sein – keine Kollision von Terminen, sondern ein entspanntes Gesundheitsangebot zur späten Stunde.
Faktencheck: Was sagen die Quellen?
T-Online berichtete über die dritte Lange Nacht des Impfens und verwies auf die niedrige Impfquote der über 60-Jährigen. Auf der offiziellen Website der Aktion erklärt der BVVA, dass die Veranstaltung am 8. Oktober 2025 stattfindet, zum dritten Mal durchgeführt wird und über 350 Einrichtungen umfasst. Diese Angaben dienen als Grundlage für die oben genannten Informationen. Der Hinweis des Robert Koch-Instituts, den Grippeschutz im Oktober oder November zu vervollständigen, stammt von Infektionsschutz.de. Damit wird deutlich, dass die Lange Nacht des Impfens zeitlich in das ideale Impffenster fällt.
Warum sich eine Impfung lohnt
Eine Grippe-Impfung schützt zwar nicht zu 100 Prozent, halbiert aber nach aktuellen Daten der Südhalbkugel das Risiko für schwere Verläufe. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen profitieren von der Immunisierung. Ähnlich wichtig ist eine Auffrischung gegen Covid-19, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden. Impfungen gelten als das effektivste Mittel, um sowohl sich selbst als auch gefährdete Mitmenschen vor Atemwegsinfektionen zu schützen. Wer an der Langen Nacht des Impfens teilnimmt, trägt dazu bei, dass das Virus weniger Chancen zur Verbreitung hat – und das ganz ohne stressige Terminkollisionen.