Der Traum vom ersten Einzug in eine K.-o.-Runde der Königsklasse seit der Saison 2009/10 ist geplatzt. Stuttgart ist raus. Auch weil Ex-Bundesliga-Profi Ousmane Dembélé gleich dreimal trifft.
Lehrstunde von PSG: VfB Stuttgart scheidet aus
Die Fußball-Reise des VfB Stuttgart durch Europa endete abrupt. Ohne ihren erkrankten Nationaltorhüter Alexander Nübel war der deutsche Vizemeister beim 1:4 (0:3) gegen Paris Saint-Germain mit einem überragenden Dreifach-Torschützen Ousmane Dembélé chancenlos und schied aus der Champions League aus. Vor Anpfiff hatten die Schwaben noch auf Playoff-Kurs gelegen.
Der französische Hauptstadt-Club hat sich ebenfalls für die Playoffs qualifiziert und traf vor 60.000 Zuschauern auf Bradley Barcola (6.) und den ehemaligen Dortmunder Dembélé (17./35./54.). Stuttgarts Anschlusstreffer kam erst in der 77. Minute, zunächst wurde er Chris Führich zugeschrieben. Direkt nach dem Schlusspfiff wurde jedoch PSG-Profi Willian Pacho genannt, der den Ball entscheidend berührt hatte.
Nichtangriffspakt? Nicht mit PSG
Die Entscheidung gegen Nübel und für Vertreter Fabian Bredlow, der sein Debüt in der Königsklasse wohl kaum positiv in Erinnerung behalten dürfte, fiel erst kurz vor dem Anpfiff im Tor des VfB.
Vor dem Spiel wurde auch viel darüber diskutiert, ob sich Stuttgart und PSG auf ein Unentschieden einigen könnten. Ein Punkt hätte beiden Teams gereicht, um weiterzukommen. Ein Nichtangriffsabkommen?
Daran hatte das Team von Trainer Luis Enrique aber von Beginn an kein Interesse. Die Gäste setzten die Vorgabe des Spaniers um, der gesagt hatte: «Ich bin nicht hier, um zu spekulieren. Wir wollen versuchen, zu gewinnen, wir wollen unsere Position verbessern.»
Die Gäste konnten bereits nach sechs Minuten von einem entscheidenden Fehler von VfB-Kapitän Atakan Karazor profitieren, der den Ball unbedrängt ins Aus bugsierte. Danach wurde Barcola am langen Pfosten etwas glücklich, aber sehenswert von Désiré Doué in Szene gesetzt und erzielte das Führungstor.
Im Vergleich zu den bisherigen Bundesliga-Auftritten war das Spiel der Schwaben weniger risikoreich. Nach dem frühen Rückstand zeigten sie sich zunehmend verunsichert. Es gab Fehler bei Pässen und ungewohnte Stockfehler der Gastgeber. Führich hatte zweimal die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Allerdings verpasste der Nationalspieler sowohl in der 13. als auch in der 16. Minute die schnelle Antwort, da Gianluigi Donnarumma stark reagierte.
Die Pariser nutzten ihr Tempo auf der Gegenseite aus. Barcola glänzte beim zweiten Treffer mit einem Assist für Dembélé. Nach einigen Minuten des Wartens hob der Videoschiedsrichter eine vermeintliche Abseitsstellung auf.
VfB findet keine Lösungen
Die Spannung im Stadion nahm deutlich zu, da die Ergebnisse auf den anderen Plätzen dem VfB Stuttgart nur vorübergehend halfen. Trainer Sebastian Hoeneß wirkte nervös. In seiner Coachingzone lief er unzufrieden auf und ab, während die Offensivspieler Enzo Millot und Deniz Undav angeregt miteinander berieten. Trotzdem konnten die Stuttgarter keine Lösungen finden.
Paris behielt weiterhin die Kontrolle über das Geschehen und gab vor allem in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde. Vor dem dritten Treffer von PSG durch Dembélé gab es eine weitere große Chance, die Bredlow vereitelte.
Nach der Halbzeitpause bemühten sich die VfB-Anhänger, die ihre Unterstützung zu keiner Zeit einstellten, ihre Mannschaft zu motivieren. Doch dank Dembélé jubelte erneut der Favorit.
Die Gastgeber hatten jetzt mehr Ballbesitz, aber sie strahlten lange Zeit wenig Gefahr aus. Erst Führich gelang es mit Hilfe von PSG, Donnarumma doch noch zu überwinden. Für den VfB sprang jedoch nicht mehr als der Ehrentreffer heraus.