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FC Bayern München: Entscheidung für Leihe statt Kauf eines Offensivspielers begründet

Vorstand sucht noch Verstärkung für Offensive, betont Bedeutung von Perspektiven für junge Spieler und wirtschaftliche Faktoren.

Bayern-Präsident Herbert Hainer (l) und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen erklären die Transferstrategie. (Archivbild)
Foto: Swen Pförtner/dpa

Die höchste Führung des FC Bayern München hat kurz vor dem Start der 63. Bundesliga-Saison die Entscheidung für eine Leihe und gegen den Kauf eines weiteren Offensivspielers erklärt. Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen (57) stimmte jedoch Sportvorstand Max Eberl (51) vor dem Heimspiel des deutschen Fußball-Meisters gegen RB Leipzig zu, dass im Angriff Handlungsbedarf besteht.

Dreesen: Suchen noch einen Spieler

«Deswegen suchen wir noch einen Spieler, weil wir in der Offensive sicherlich noch eine weitere Verstärkung gebrauchen können», sagte Dreesen. Das Sommer-Transferfenster schließt am 1. September. Der Vorstandsvorsitzende verwies aber auch auf die Bedeutung einer Perspektive für junge Spieler beim Rekordmeister. Vor einem Jahr habe man «einen breiteren Kader» gehabt. Die Offensivspieler Thomas Müller, Leroy Sané, Kingsley Coman und Mathys Tel haben die Münchner verlassen. 

«Da ist dann die Diskussion, dass die Talente nicht zum Zuge kommen. Also irgendwas passt immer nicht», argumentierte Dreesen: «Eines ist doch klar: Wir können junge Talente nur mehr ans Spielen bringen, wenn sie auch eine Chance bekommen. Und wenn wir jede Position doppelt und dreifach oder noch mehr besetzen, dann wird es komplizierter.» 

Herbert Hainer (71) betonte als Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrates die Bedeutung von wirtschaftlichen Faktoren und verwies dabei auf die ehemaligen Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Der Verein war bereit, mehr als 50 Millionen Euro für Nationalspieler Nick Woltemade (VfB Stuttgart) oder sogar über 100 Millionen Euro für den Spieler Florian Wirtz auszugeben, der schließlich von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool wechselte.

Hainer: Auch eine Leihe kostet Geld

«Wir sind auf der einen Seite auch sehr vorsichtige Kaufleute. Auf der anderen Seite haben wir auch 75 Millionen Euro für Luis Diaz ausgegeben», sagte Hainer in Bezug auf Wirtz und Woltemade. Der Flügelstürmer kam vom FC Liverpool. «Es ist ja nicht so, dass wir kein Geld ausgeben», erklärte Hainer: «Auch eine Leihe kostet Geld. Sie müssen die Leihgebühr und das Gehalt des Spielers bezahlen.» 

Der FC Bayern sei bekannt dafür, dass er stets den sportlichen Erfolg in Verbindung mit wirtschaftlicher Stabilität suche, ergänzte Hainer: «Das ist das, was wir immer machen werden. Und deswegen haben wir so gehandelt, wie wir handeln.» 

Sportvorstand Eberl hatte vor dem Leipzig-Spiel betont, dass auf dem Transfermarkt das Kaufen eines Qualitätsspielers leichter sei als ein Leihgeschäft. «Wir müssen jetzt kreativ werden. Das ist ehrlicherweise keine einfache Aufgabe auf dem Markt», sagte er. «In der Offensive sind wir relativ dünn, und das kann jeder sehen.» Auch Trainer Vincent Kompany wünscht sich eine Verstärkung. Bei den Talenten wirbt er um Geduld.

dpa