Leipzig bricht nach starkem Start ein, Bochum zeigt Comeback-Qualitäten. Champions-League-Plätze in Gefahr, Klassenerhalt für Bochum realistisch.
RB Leipzig verspielt Drei-Tore-Führung gegen Bochum und kassiert Tiefschlag
RB Leipzig hat beim VfL Bochum eine Drei-Tore-Führung spektakulär verspielt und im Kampf um die Champions-League-Plätze den nächsten Tiefschlag erlitten. Drei Tage nach der 1:2-Niederlage in Stuttgart kam das Team von Trainer Marco Rose nur zu einem 3:3 (3:0) beim Revierclub. Beim VfL krönte sich Myron Boadu mit einem Hattrick zum Mann des Tages.
Die Sachsen, die mit großen Personalsorgen in der Offensive antraten, konnten ihre namhaften Ausfälle zunächst gut kompensieren, brachen dann jedoch ein. Im Gegensatz dazu zeigten die Bochumer, die vor Wochen fast hoffnungslos schienen, beeindruckende Comeback-Qualitäten. Der Bundesliga-Klassenerhalt ist wieder ein realistisches Ziel.
Vor 24.158 Zuschauern im Ruhrstadion brachten Willi Orban (10. Minute), Antonio Nusa (13.) und Christoph Baumgartner (22.) Leipzig scheinbar beruhigend in Führung. Boadu (48./56./61./Foulelfmeter) sorgte allerdings für den frenetisch bejubelten Ausgleich.
Leipzig sofort torgefährlich
In Leipzig fehlten Benjamin Sesko und Loïs Openda, die beiden besten Torschützen, aufgrund einer Sperre. Dennoch waren die Sachsen früh gefährlich. Schon nach sieben Minuten umspielte Baumgartner den Schlussmann von Bochum, Patrick Drewes, und schoss den Ball ins Netz. Aufgrund einer Abseitsstellung wurde der Treffer jedoch nicht gewertet. Drei Minuten später gelang den Gästen jedoch das 1:0. Der Innenverteidiger Willi Orban rückte vor und brachte den Ball von links in die Mitte, wo er unhaltbar für Drewes ins Tor sank.
Und die Leipziger setzten ihren Lauf fort. Bochum schien wie gelähmt und kassierte kurz darauf bereits die Gegentore zwei und drei. Der Ball sprang Nusa an der Strafraumgrenze vor die Füße, und der 19-Jährige schoss flach ins linke Eck. Danach vollendete Baumgartner einen Angriff über links im Zentrum zum 3:0. RB zeigte schonungslos Bochums Defizite in der Defensive auf.
Bochum dreht in der 2. Hälfte auf
Im Bewusstsein des Drei-Tore-Vorsprungs ließen die Leipziger es dann etwas ruhiger angehen. Das Team von Rose zog sich zurück und überließ Bochum mehr Ballbesitz. Der VfL konnte damit vorerst jedoch nicht viel anfangen. Abgesehen von der ein oder anderen Ecke, die die Bochumer scharf auf das RB-Tor zogen, gingen von ihnen keine Gefahren aus.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das. Bochum-Coach Dieter Hecking brachte Gerrit Holtmann ins Spiel, und der Offensivspieler übte sofort Druck aus. Holtmann eroberte den Ball, legte ab – und Boadu ließ die Bochumer Fans mit dem Anschlusstreffer wieder hoffen. Nun wurde es turbulent. Zuerst sorgte Boadu für den Anschluss, dann erzielte er sogar den Ausgleich per Elfmeter. Das Ruhrstadion bebte.
Es kam zu einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams strebten nach dem Sieg und hatten Möglichkeiten. Weder der VfL noch Leipzig konnten jedoch einen weiteren Treffer erzielen.