Bayer Leverkusen dreht 1:3-Rückstand und verkürzt Abstand auf Bayern München. Schick trifft für Werkself in der Nachspielzeit zum 4:3-Sieg.
Spektakuläre Aufholjagd: Leverkusen siegt gegen Stuttgart in letzter Minute
Dank einer beeindruckenden Moral, einer spektakulären Aufholjagd und später Tore hat Bayer Leverkusen den Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga auf sechs Punkte verkürzt. Angreifer Patrik Schick erzielte in der Nachspielzeit gegen den VfB Stuttgart beim Stand von 1:3 noch das entscheidende Tor zum 4:3 (0:1)-Sieg und sorgte für Jubel bei der Werkself.
Ermedin Demirovic (15. Minute) und Nick Woltemade (48.) erzielten vor 59.000 Zuschauern Treffer für den VfB, der zum fünften Mal in Folge ohne Sieg blieb. Granit Xhaka von Bayer unterlief zudem ein Eigentor (62.). Die Tore für Leverkusen erzielten zunächst Jeremie Frimpong (56.) und Piero Hincapie (68.). Stuttgarts Angelo Stiller traf ins eigene Netz (88.), bevor Schick das Spiel in der Nachspielzeit komplett drehte (90.+4).
Nach der deutlichen und verdienten Niederlage in der Champions League gegen den FC Bayern München zeigte Leverkusen eine bemerkenswerte Reaktion.
Stuttgarts erste Chance sitzt gleich
In einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit erlaubten die Leverkusener nur zwei klare Torchancen – aber die erste davon war sofort drin. Nach einem mutigen Vorstoß von Stuttgarts Maximilian Mittelstädt, der sich erfolgreich gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Jonathan Tah durchsetzte, konnte Bayer-Keeper Lukas Hradecky zunächst einen Schuss von Jamie Leweling abwehren. Gegen den Nachschuss von Demirovic aus kurzer Entfernung war er jedoch machtlos.
Die Stuttgarter, die zunächst die formschwachen Nationalspieler Deniz Undav und Chris Führich draußen ließen, machten gelegentlich bemerkenswerte Ungenauigkeiten. Insgesamt standen sie jedoch recht sicher und wirkten griffiger.
Wirtz‘ Kreativität fehlt den Gästen
Vor der Halbzeitpause (21.) blieb ein Schuss von Mittelstürmer Schick die einzige erwähnenswerte Gelegenheit der Gäste. Der verletzte Offensiv-Star Florian Wirtz, der auch unerwartet für besondere Momente und Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen kann, fehlte den Leverkusenern deutlich.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit hätte VfB fast erhöht. Enzo Millot tauchte vor Hradecky auf, konnte den Ball jedoch nicht am Torwart vorbeibringen. Den Nachschuss von Mittelfeldspieler Stiller blockte Hincapie (45.+1).
Nach der Pause kalt erwischt
Bayer startete entschlossen in die zweite Halbzeit. Bereits nach drei Minuten wurde die dezimierte Abwehr, in der Mittelfeldspieler Robert Andrich erneut als Innenverteidiger aushelfen musste, durch einen simplen Pass komplett überwunden. Millot schickte Woltemade, der im Duell mit Hradecky cool blieb und mit einem flachen Schuss ins linke Eck zum 2:0 traf.
Die Reaktion von Leverkusen kam schnell. Frimpong hatte das Glück, dass der Ball ihm vor die Füße fiel – er erzielte den Anschlusstreffer. Das folgende Eigentor von Xhaka, das durch einen von Hradecky abgewehrten Schuss an den Arm und von dort ins Tor sprang, sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung.
Der Double-Sieger gab jedoch auch bei einem Rückstand von zwei Toren nicht auf und verkürzte dann Hincapies wuchtigem Treffer zum 2:3. Stillers Eigentor schien eigentlich schon der Schlusspunkt zu sein, doch dann kam Stürmer Schick und krönte eine verrückte Aufholjagd mit dem Siegtor in der Nachspielzeit.