Lisa Tertsch sichert sich den Titel nach einem spannenden Rennen in Australien und setzt sich an die Spitze des Gesamtklassements.
Deutsche Triathletin Lisa Tertsch holt Weltmeistertitel in Wollongong

Staffel-Olympiasiegerin Lisa Tertsch hat sich als erste deutsche Triathletin den Weltmeister-Titel über die Kurzdistanz gesichert. Im Finale der World Championship Series im australischen Wollongong holte sich die 26-Jährige ihren zweiten Saisonsieg und setzte sich noch an die Spitze des Gesamtklassements. «Ich kann es gar nicht glauben. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin absolut überwältigt», sagte die Darmstädterin.
Nachdem sie 1,5 Kilometer geschwommen war, 40 Kilometer Rad gefahren und 10 Kilometer gelaufen war, erreichte sie das Ziel in 1:56:50 Stunden, 14 Sekunden vor der Italienerin Bianca Seregni und 26 Sekunden vor der Französin Emma Lombardi.
Von Rang vier zum WM-Titel
In der Gesamtwertung verbesserte sie sich vom vierten auf den ersten Platz vor der Französin Leonie Periault und der Britin Beth Potter. «Ich habe nicht davon geträumt, sondern mich all die Tage nur auf mich konzentriert und darauf, was ich beeinflussen kann», sagte Tertsch. «Natürlich wusste ich, was für Konstellationen möglich wären, aber dass sich das Rennen so entwickelt, hätte ich nie erwartet.»
Potter und die französische Olympiasiegerin Cassandre Beaugrand lagen vor dem achten und letzten Rennen der Saison gemeinsam in Führung. Beim Rennen in Australien konnte die Britin Potter dem hohen Tempo an der Spitze nicht standhalten und landete nur auf dem 16. Platz, während die amtierende Weltmeisterin Beaugrand aufgeben musste.
So war der Weg frei für Tertsch. «Ich habe mitbekommen, was um mich herum passiert ist, aber versucht, ruhig zu bleiben und mein eigenes Rennen zu machen. Das war hart», meinte die neue Weltmeisterin.
Nach kurzem Tief nicht aufgegeben
Nachdem sie das Auftaktrennen in Abu Dhabi bereits gewonnen hatte, erlebte sie mit einem 13. Platz beim Sprintrennen in Fréjus an der französischen Riviera ihren Tiefpunkt in der Saison.
«Nach dem Rennen in Fréjus war ich down. Ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe», sagte Tertsch. «Aber ich denke, wenn man jedes Rennen in der Saison bestreitet, kann man sich auch mal ein schlechtes erlauben.»
Daniel Hunger ist bisher der einzige Weltmeister über die olympische Distanz (Kurzdistanz). Er gewann den Titel 2007 in Hamburg, als die WM noch in nur einem Rennen vergeben wurde. Die WM-Serie wurde erst 2009 eingeführt.







