Leipzig gewinnt 3:2, Xavi Simons trifft doppelt, Wolfsburg hängt im Mittelfeld fest.
RB Leipzig siegt gegen Wolfsburg und klettert auf Champions-League-Platz
RB Leipzig bleibt in der Bundesliga unter Trainer Zsolt Löw ungeschlagen und klettert zumindest für eine Nacht auf einen Königsklassen-Platz. Die Sachsen gewannen 3:2 (2:0) beim VfL Wolfsburg und verdrängten den FSV Mainz 05 von Platz vier, der zur Champions-League-Qualifikation reicht.
Die Mainzer haben die Möglichkeit, am Samstag durch einen Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim wieder an RB vorbeizuziehen. Wolfsburg steckt derweil im unteren Mittelfeld fest.
Vor 23.070 Fans sorgte Loïs Openda (11. Minute) früh für Erleichterung bei Leipzig. Der belgische Nationalstürmer erzielte sein drittes Tor in der Rückrunde und konnte sich damit etwas aus seiner Schaffenskrise befreien. Xavi Simons (26./49.) legte – ebenfalls mit je einem Distanzschuss – gleich doppelt nach. Kilian Fischer (58.) erzielte sein erstes Tor in der Fußball-Bundesliga für den Anschluss, Andreas Skov Olsen (75.) verkürzte noch einmal.
Unerwarteter Abwehr-Umbau
Ralph Hasenhüttl gegen Zsolt Löw – das Duell war geprägt von ihrer früheren Zusammenarbeit. Löw war von 2016 bis 2018 Co-Trainer von Hasenhüttl in Leipzig. Zusammen starteten sie furios in die Bundesliga. Fast neun Jahre später kam es nun zum ersten Aufeinandertreffen auf Chef-Ebene.
Löw hatte tatsächlich schwierigere Aufgaben zu bewältigen. Aufgrund muskulärer Probleme fielen Abwehrchef Willi Orban und Nationalspieler David Raum kurzfristig aus. Daher wurden der erst 19-jährige El Chadaille Bitshiabu und Routinier Lukas Klostermann in die Startelf berufen.
Leipzig begann sofort, einen Schuss von Benjamin Sesko (4.) blockte Fischer gerade noch vor der Linie. Die seit vier Spielen sieglosen Wolfsburger zeigten besonders in der Defensive Unsicherheit, wo die Dreierkette sehr passiv war und kaum in die Zweikämpfe kam.
Openda in Löws Armen
Die Führung der RB ergab sich dann auch aus einem peinlichen Ballverlust von Patrick Wimmer direkt vor dem Tor. Der ehemalige Wolfsburger Ridle Baku schnappte sich den Ball vom Österreicher, Openda war da – und schoss aus etwa 20 Metern Entfernung. Ein Schuss, ein Tor, ein emotionaler Jubel. Der in den letzten Monaten glücklose Openda lief direkt auf Löw zu und fiel dem Trainer in die Arme. Löw hatte zuvor enthüllt, dass er sich in Einzelgesprächen besonders um den belgischen Stürmer gekümmert hatte.
Nur neun Minuten später war der Ball erneut im Netz. Allerdings befand sich Torschütze Sesko im Abseits, als der Schuss von Nicolas Seiwald geblockt wurde. Wolfsburg konnte aufatmen – und verkürzen. Doch Bence Dardai (22.) traf mit seinem Kopfball nur den Pfosten. Es war die erste vielversprechende Chance für Wolfsburg.
Leipzig zeigte sich ungewohnt effizient. Denn auch der zweite (legale) Schuss auf das VfL-Tor war drin. Arthur Vermeeren eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte zu Simons. Gleich drei Wolfsburger Verteidiger sahen zu, wie der Dribbler den Ball unbedrängt von der Strafraumgrenze ins lange Eck drosch.
Fischer mit links
Wolfsburg hatte weiterhin Schwierigkeiten in der Offensive und hatte dann erneut Pech mit dem Aluminium. Nach einem schnellen Umschaltspiel machte sich Jakub Kaminski alleine auf den Weg zum Leipziger Tor, sein Schuss prallte jedoch an die Latte. Zur Halbzeit wurden Pfiffe von den VfL-Fans laut, Trainer Hasenhüttl gerät immer mehr in die Kritik.
Nach dem Wechsel gab es zunächst keine Veränderung. Leipzig spielte den Ball ruhig und unbedrängt vor dem Wolfsburger Strafraum hin und her – und Simons schoss einfach mal ab und traf erneut. Wenn etwas passierte, dann aus der Ferne. Davon ließ sich auch Fischer überzeugen, der mit seinem linken Fuß aus 20 Metern traf und den VfL wieder ins Spiel brachte. Noch mehr Hoffnung kam auf nach dem Tor des Winter-Neuzugangs Skov Olsen – aber am Ende kämpfte sich Leipzig zum Sieg.