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Matthew Perry starb an Ketamin-Auswirkungen

Ende Oktober wurde «Friends»-Star Matthew Perry tot in seinem Whirlpool gefunden. Jetzt liegt der Bericht der Gerichtsmedizinbehörde vor – alle Fragen beantwortet dieser nicht.

Matthew Perry starb im Alter von 54 Jahren.
Foto: Brian Ach/Invision/AP/dpa

«Friends»-Star Matthew Perry ist nach Angaben der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles an den Auswirkungen des Narkosemittels Ketamin gestorben. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es in einem Bericht. Der Tod sei ein Unfall gewesen.

Laut Medienberichten, die sich auf weitere Angaben der Behörde berufen, habe Perry aufgrund von Depressionen und Angstzuständen eine Ketamin-Therapie gemacht. Die Berichte wurden am Freitag (Ortszeit) veröffentlicht. Allerdings fand die letzte Sitzung vor seinem Tod bereits anderthalb Wochen zuvor statt.

Ketamin ist ein seit vielen Jahrzehnten erprobtes Anästhetikum. Einige Feiernde nutzen diese Substanz auch als illegale Partydroge. Zusätzlich können Menschen mit therapieresistenten Depressionen unter bestimmten Bedingungen mit Ketamin behandelt werden. Das Medikament wird entweder subkutan, intravenös oder als Nasenspray (dann als Esketamin) verabreicht. Ein Vorteil ist, dass die Wirkung schnell einsetzt. Die Verabreichung führt dazu, dass Patienten für eine Weile praktisch von ihrer Umgebung abgekoppelt sind.

Laut der Webseite der Uniklinik Mainz ist bisher nicht geklärt, wie genau die antidepressive Wirkung zustande kommt. Es wird angenommen, dass mehrere Prozesse im Gehirn zusammenwirken, die durch eine vorübergehende Veränderung im Glutamat-Haushalt ausgelöst werden. Als Nebenwirkungen von Ketamin werden unter anderem ein Anstieg des Blutdrucks und eine erhöhte Herzfrequenz genannt.

Im Zustand des Ketamin-Rauschs haben Menschen häufig Halluzinationen oder dissoziative Zustände, in denen es scheint, als ob sich Körper und Geist trennen und wieder neu zusammensetzen.

Langer Kampf gegen Alkohol- und Drogensucht

Perry war Ende Oktober tot in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Er wurde nur 54 Jahre alt. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht unter anderem nach Alkohol und Drogen gesprochen und auch in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie «Friends, Lovers and the Big Terrible Thing» darüber geschrieben. Jahrzehntelang habe die Suchtkrankheit sein Leben dominiert, schrieb Perry, der nie verheiratet war und keine Kinder hatte.

In den 80er Jahren hatte Perry erste Fernseh- und Filmrollen, darunter 1988 in dem Filmdrama «Jimmy Reardon» an der Seite von River Phoenix. Weitere Filmauftritte hatte er in der Komödie «Fools Rush In – Herz über Kopf» (1997) mit Salma Hayek, «Ein Date zu dritt» (1999) mit Neve Campbell oder «Keine halben Sachen» (2000) mit Bruce Willis und Rosanna Arquette. Doch sein größter Erfolg blieb «Friends».

Die kultige TV-Serie über sechs junge Freunde in New York wurde von 1994 bis 2004 in den USA produziert. Perry, Courteney Cox, Matt LeBlanc, Jennifer Aniston, Lisa Kudrow und David Schwimmer spielten die Hauptrollen. Für die Sondersendung «Friends: The Reunion» kamen 2021 alle sechs Hauptdarsteller noch einmal zusammen. Perrys Tod löste weltweit Schock und Trauer aus, seine «Friends»-Co-Stars sprachen von einem «unfassbaren Verlust».

dpa