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Mit Assistgeber Wirtz: Liverpool führt Frankfurt vor

Erstmals seit 53 Jahren tritt Frankfurt in einem Pflichtspiel gegen Liverpool an. Kurz lebt die Hoffnung auf einen magischen Fußball-Abend – dann wird die Eintracht deklassiert.

Kein großer Jubel: Der ehemalige Frankfurter Ekitiké nach dem 1:1
Foto: Arne Dedert/dpa

Ein FC Liverpool, der effizient agierte, hat die Hoffnungen von Eintracht Frankfurt auf eine magische Nacht in der Champions League brutal zerstört. Der englische Fußball-Meister, mit dem zweifachen Torvorbereiter Florian Wirtz, dominierte die Hessen mit 5:1 (3:1) und schuf mit zwei einfachen Standardtoren schon vor der Halbzeit klare Verhältnisse.

Hugo Ekitiké aus Frankfurt (35. Minute) erzielte ein Tor nach einem Konter, während die Verteidiger Virgil van Dijk (39.) und Ibrahima Konaté (44.) nach Eckbällen innerhalb von zehn Minuten im Regen von Frankfurt einen Rückstand aufholten. Nach der Halbzeit trafen Cody Gakpo (66.) und Dominik Szoboszlai (70.) jeweils nach Vorlage von Wirtz.

Das Frankfurter Führungstor von Rasmus Kristensen (26.) wurde vor 58.700 Zuschauern, darunter auch Bundestrainer Julian Nagelsmann und Tennis-Legende Boris Becker, zunächst euphorisch bejubelt, geriet jedoch zu einer Randnotiz.

Frankfurts Abwehr anfällig und fehlerhaft

Für die Eintracht war es das erste Pflichtspiel-Duell mit den «Reds» seit mehr als 53 Jahren. Anders als in den beiden Begegnungen im September 1972 gelang der Elf von Dino Toppmöller zwar diesmal ein Torerfolg – doch die mal wieder anfällige und fehlerhafte Defensive machte alle Hoffnungen auf einen Überraschungscoup gegen die selbst schwächelnden Engländer zunichte.

Der seit Wochen schwächelnde Wirtz genoss seine Rückkehr nach dem Wechsel auf die Insel im Sommer. «Ich freue mich, wieder in Deutschland zu sein und mal wieder in Deutschland zu spielen», sagte er vorab beim Streamingdienst DAZN.

Wirtz mit Ballverlust vor dem Gegentor

Er stand auf dem Rasen gegen Ex-Weltmeister Mario Götze, der zum ersten Mal seit April wieder in der Startelf stand. Götze hatte im Frühjahr Verletzungen erlitten und war zuletzt nur als Reservist tätig gewesen. Allerdings war Wirtz die prägende Figur des Spiels – und das erst nach der Halbzeitpause.

Vorher hatte der ehemalige Profi von Bayer Leverkusen durch einen Ballverlust Aufmerksamkeit erregt, bevor die Eintracht eine sehenswerte Passfolge folgen ließ, an deren Ende Außenverteidiger Kristensen an den Innenpfosten schoss, von wo aus der Ball ins Tor prallte.

https://x.com/Eintracht/status/1981080313640951816

Im Unterschied zu den vergangenen Wochen gelang es der Eintracht diesmal, die Anfangsphase ohne Gegentor zu überstehen. Zur Stabilität trug auch Michael Zetterer bei, den Toppmöller anstelle des zuletzt fehlerhaften Kauã Santos zwischen die Pfosten stellte. Zetterer rettete zweimal gegen Stürmer Alexander Isak (8./10.) und entschärfte auch einen Kopfball von Joker Conor Bradley (33.), der für den verletzten Jeremie Frimpong ins Spiel kam.

Van Dijk und Konaté treffen nach Ecken

Zetterers Paraden reichten nicht aus, um mit einer Führung in die Pause zu gehen. Die Eintracht war zu weit aufgerückt und ermöglichte es so, dass Ekitiké praktisch freie Bahn auf das Tor hatte – der ehemalige Eintracht-Torjäger schloss sicher ab. Als Van Dijk und Konaté anschließend nach Ecken die Unaufmerksamkeiten und Stellungsfehler ihrer Gegner ausnutzten, war das Spiel entschieden.

Toppmöller hatte nicht nur Zetterer und Götze in die Startelf geholt, sondern auch Farès Chaïbi, Can Uzun und Jonathan Burkardt auf die Ersatzbank gesetzt. Allerdings war die Offensive – wie bereits beim 1:5 gegen Atlético Madrid oder dem 0:3 gegen den FC Bayern – nicht das Hauptproblem.

Nach der Pause dreht Wirtz auf

Der Gewinner der Europa League 2022 erhält zu viele und zu einfache Gegentore. Selbst der Torwartwechsel brachte keine Veränderung. Obwohl Zetterer einer der besten Frankfurter war. Einen Freistoß von Wirtz (55.) konnte er geschickt abwehren.

Der 22-Jährige gab dann Gakpo den Ball und die Abwehr der Hessen stand wieder einmal viel zu offen, sodass auch der aus Bremen geholte Schlussmann nichts ausrichten konnte. Kurz darauf legte Wirtz für Szoboszlai auf und ermöglichte Ungarns Starspieler damit seinen satten Schuss zum fünften Gäste-Tor.

dpa