Borussia Dortmund bleibt auswärts sieglos und enttäuscht auch in Mönchengladbach. Glück hatte der BVB bei einer fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidung.
Müdes Borussen-Duell: BVB auswärts weiter sieglos
Borussia Dortmund hat im Prestigeduell bei Borussia Mönchengladbach auswärts erneut enttäuscht. Beim 1:1 (0:0) blieb der BVB auch im sechsten Auswärtsspiel dieser Saison sieglos. Die Führung der Dortmunder durch eine starke Einzelleistung von Jamie Gittens (65. Minute) wurde durch ein Elfmetertor von Kevin Stöger (71.) ausgeglichen.
Das Team von Trainer Nuri Sahin hatte außerdem in der ersten Halbzeit viel Glück, als Schiedsrichter Tobias Stieler nach einem Handspiel von Serhou Guirassy im eigenen Strafraum keinen Elfmeter für die Gladbacher pfiff. Dadurch endete das Borussenduell erstmals seit fast zwölf Jahren wieder ohne einen Sieger. Der erst kurz zuvor eingewechselte Gladbacher Tomas Cvancara erhielt in der Nachspielzeit Gelb-Rot (90.+5).
Katastrophale Dortmunder Auswärtsbilanz
Der Abstand des Tabellenfünften aus Dortmund zu den Champions-League-Plätzen wuchs auf drei Punkte an. Verantwortlich dafür ist die schlechte Auswärtsbilanz des Champions-League-Finalisten der letzten Saison: Zwei von möglichen 18 Punkten bedeuten eine Bilanz wie bei einem Abstiegskandidaten. Mit 18 Punkten aus 13 Spielen bleibt Gladbach als Elfter im Tabellenmittelfeld.
Es schien, dass der BVB zu Beginn entschlossen war, die schlechte Auswärtsbilanz zu verbessern und übernahm früh die Kontrolle. Die Gladbacher hingegen schienen im Spielaufbau seltsam gehemmt zu sein, spielten ohne jegliche Übersicht und es fehlte auch an Pässen oder Läufen in die Tiefe.
Stieler ahndet Guirassy-Handspiel nicht
Für die Dortmunder wurde es nach 15 Minuten bei Guirassys Handspiel brenzlig, aber auch Videoschiedsrichter Tobias Reichel hielt dies nicht für elfmeterwürdig. Schon kurz zuvor war den Gladbachern beim Einsteigen ihres ehemaligen Profis Ramy Bensebaini auf den Fuß von Franck Honorat ein Strafstoß verwehrt geblieben.
Die Borussia vom Niederrhein fiel hauptsächlich durch technische Mängel und unzureichendes Passspiel auf, was die westfälische Borussia jedoch nicht ausnutzen konnte. Marcel Sabitzer hatte bereits nach gut fünf Minuten die beste Chance verpasst, als er am Tor vorbeischoss.
Nach dem Wirbel um Guirassys Handspiel verlor das Spiel zunehmend an Spannung. Auch Dortmund agierte nun in seinen Angriffsbemühungen sehr ungeschickt und spielte lange nicht so, als ob die erneute Qualifikation für die Champions League das Ziel wäre.
Gladbach in der zweiten Halbzeit klar überlegen
Nach der Halbzeitpause wurde Borussia Mönchengladbach mutiger und gewann allmählich die Kontrolle über das Spiel. Dennoch ging der BVB in Führung durch Gittens, der im dritten aufeinanderfolgenden Spiel traf und den Ball unerreichbar unter die Latte schoss.
Kurz darauf stand erneut Schiedsrichter Stieler im Mittelpunkt, als er diesmal zu Recht ein vermeintliches Handspiel von Bensebaini im Strafraum nicht bestrafte. Direkt danach musste der Videoschiedsrichter ihn auf ein klares Foul von Pascal Groß an seinem Nationalmannschaftskollegen Tim Kleindienst hinweisen. Diesmal erfolgte der Elfmeterpfiff mit Verzögerung.
Stöger, der im Sommer neu zum Team gekommen war und diesmal den Platz in der Startelf vor Robin Hack eingenommen hatte, nutzte die Gelegenheit und erzielte den verdienten Ausgleichstreffer.