Der 1. FC Heidenheim wehrt sich eindrucksvoll im Highlight-Spiel gegen den FC Chelsea. Doch der krasse Außenseiter kann sich nicht belohnen.
Mutige Heidenheimer verpassen Coup gegen Chelsea
Im außergewöhnlichen Spiel für die Vereinsgeschichte hat der 1. FC Heidenheim nur knapp die große Überraschung gegen den FC Chelsea verpasst. Nach einem mutigen Auftritt im Duell mit dem Welt- und Milliardenclub musste sich der Außenseiter aus der Fußball-Bundesliga in der Conference League mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Der ehemalige Leipziger Christopher Nkunku (51. Minute) und Mychajlo Mudryk (85.) versüßten dem Starensemble aus London an diesem nasskalten Abend den Kurztrip auf die Ostalb.
Heidenheim hätte sich angesichts einiger eigener Chancen durchaus mit einem Punkt belohnen können. Zwei vermeintliche Treffer des eingewechselten Maximilian Breunig wurden wegen Abseits nicht anerkannt (79./88.). In der Nachspielzeit erhielt Chelseas Cesare Casadei noch Gelb-Rot (90.+6), jedoch hatte das keinen Einfluss mehr auf den Sieg der Gäste.
Die Heidenheimer Vereinschronik wird jedoch auch so um ein spezielles Kapitel reicher. Dieses Spiel bleibe auf «ewig» besonders, hatte Trainer Frank Schmidt zuvor gesagt. Und trotz der ersten Europapokal-Niederlage kann der 1. FC Heidenheim nach zuvor drei Siegen in drei Spielen auch weiter auf die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale hoffen.
Heidenheim kann Mut für den Bundesliga-Abstiegskampf schöpfen
Während ihrer schwierigen Phase in der Bundesliga boten die Heidenheimer vor 15.000 Zuschauern eine unterhaltsame Partie. Bis zum Ende hielt Schmidts Elf das Duell der extremen Gegensätze mit dem Champions-League-Sieger von 2012 und 2021 offen und wehrte sich auch nach dem Rückstand eindrucksvoll.
«Let’s get Brexit done send Chelsea home tonight», stand kurz vor dem Anpfiff auf einem großen Banner im Heidenheimer Fanblock. Mit einer Choreographie stimmten die Anhänger sich, die Mannschaft und ihren Erfolgscoach Schmidt ein. Und die erste Chance hatten tatsächlich die Gastgeber: Mikkel Kaufmann verpasste nach einem Freistoß knapp (2.).
Heidenheims Torwart Müller glänzt
Torwart Kevin Müller zeigte sich auf der anderen Seite mehrmals gegen die Offensive des Premier-League-Clubs. Der krasse Außenseiter konnte auch die Abwehr des sechsmaligen englischen Meisters und Chelsea-Torhüters Filip Jörgensen beschäftigen.
Bei einer weiteren Gelegenheit von Kaufmann (15.), nach einer geschickten Aktion von Scienza (20.) oder bei den Torschüssen von Paul Wanner (25.) und Mathias Honsak (27.) hätte Heidenheim durchaus die Führung übernehmen können. Nach etwa 30 Minuten erhielt Chelsea nach einem Zweikampf zwischen Patrick Mainka und Mychajlo Mudryk zunächst einen Elfmeter zugesprochen, der jedoch nach einem Videobeweis zurückgenommen wurde.
Sancho bedient Nkunku
Nach der Halbzeitpause durchbrachen dann zwei ehemalige Bundesliga-Profis die Abwehr der Heidenheimer: Die Gastgeber konnten den Ball nicht aus ihrer eigenen Hälfte bringen, und nach einer Vorlage des ehemaligen Dortmunders Jadon Sancho traf der Ex-Leipziger Nkunku.
Ein Tor für die Gastgeber, die Chelsea ärgerten, war jedoch näher dran. Müller musste zwar auch immer wieder einen höheren Rückstand verhindern. Scienza (57./63.) hatte die Chance auf den Ausgleich, genauso wie Wanner, der an Jörgensen scheiterte. Erst das 0:2 brachte die Entscheidung.