Noah Atubolu steht beim Europa-League-Auftritt in Bologna anders im Mittelpunkt, als er sich das gewünscht hätte. Der Torwart verschuldet ein Gegentor. Freiburg kämpft sich zurück.
Nach Atubolu-Fehler: Freiburg verpasst Sieg in Bologna
Auch ein Fehler von Torhüter Noah Atubolu hat den SC Freiburg um den möglichen nächsten Sieg in der Europa League gebracht. Die Badener von Trainer Julian Schuster mussten sich beim italienischen Pokalsieger FC Bologna mit einem 1:1 (0:1) begnügen und konnten nach dem Auftakterfolg im internationalen Wettbewerb nicht wie erhofft mit drei Punkten nachlegen.
Beim 0:1 durch Riccardo Orsolini in der 29. Minute sah die Defensive der Freiburger und am Ende Atubolu schlecht aus. Der 23-Jährige schien den Ball bereits sicher zu haben, jedoch glitt er ihm aus den Händen – Orsolini konnte daraufhin abstauben. Nach der Halbzeitpause glich Junior Adamu (57.) per Handelfmeter aus.
Die Badener sind seit fünf Spielen ungeschlagen, darunter der 2:1-Sieg gegen den FC Basel vor einer Woche. Am Sonntag spielen sie in der Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach.
Atubolu in erster Hälfte beim Gegentor im Mittelpunkt
Die Freiburger hatten sich in Bologna auf einen harten Kampf und ein Geduldsspiel gegen das Pressing und die Defensive des Gegners eingestellt. Tatsächlich hatten die Breisgauer lange Zeit Schwierigkeiten in der Offensive.
Johan Manzambi, der Mittelfeldspieler, hatte in der ersten Halbzeit die einzige gefährliche Gelegenheit. Sein Schuss nach einer Ecke wurde von Santiago Castro von Bologna kurz vor der Linie abgeblockt (23.). Kurz darauf war der SC im Rückstand.
Die Defensive der Freiburger, angeführt von Innenverteidiger Philipp Lienhart, der zuletzt aufgrund einer Krankheit gefehlt hatte, konnte zunächst nicht klären. Dann unterlief ausgerechnet dem zuletzt in Topform befindlichen Torhüter Noah Atubolu ein Fehler.
«Da sehen wir beim 0:1 in der einen oder anderen Position nicht gut aus», meinte Sportdirektor Klemens Hartenbach in der Pause bei RTL+. «Auch ich auf der Tribüne habe ihn schon abgehakt», meinte Hartenbach über den Ball, den Atubolu nicht festhielt. «Vielleicht war es so, dass er schon gedanklich im Einleiten des Konters war. Normal ist er das nicht. Ich weiß es nicht.»
Atubolu hatte zuletzt einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Obwohl Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn nicht für die WM-Qualifikation der A-Nationalmannschaft berufen hat, hat er sich stattdessen für Augsburgs Finn Dahmen entschieden.
Freiburg deutlich torgefährlicher in Hälfte zwei
Freiburgs Trainer Schuster brachte zur zweiten Halbzeit Derry Scherhant auf das Spielfeld. Der neunmalige italienische Nationalspieler Vincenzo Grifo musste daher seinen sehr besonderen Auftritt im Heimatland seiner Eltern vorzeitig beenden.
Der Tausch zahlte sich aus. Scherhant prüfte den Torwart Lukasz Skorupski (52.). Nach dem folgenden Eckball gab es den Elfmeter, den Adamu zum Ausgleich verwandelte. Ein Kopfball von Matthias Ginter war einem Gegenspieler an die Hand gesprungen.
Die Gäste waren nun viel engagierter, konnten jedoch nicht davon profitieren, dass sie sich gesteigert hatten. Scherhant verpasste die beste Gelegenheit zum 2:1 (69.).