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Nach Fan-Protesten: Boateng sagt Hospitanz beim FC Bayern ab

Jérôme Boateng gewinnt mit Bayern viele Titel – nun will er Coach werden und eigentlich dafür an der Säbener Straße als Gast vorbeischauen. Dagegen protestieren Fans heftig. Und Boateng reagiert.

Bayern-Fans entrollten beim Duell gegen Dortmund ein Transparent gegen Ex-Profi Jérôme Boateng.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Nach heftigen Fan-Protesten ist eine Trainer-Hospitanz von Jérôme Boateng beim FC Bayern geplatzt. Das teilte der 37 Jahre alte Ex-Profi selbst bei Instagram mit. Der Ex-Fußballer schrieb, dass er «nach den jüngsten Diskussionen um meine Person» zu dem Schluss gekommen sei, sich auf andere Themen zu konzentrieren.

«Euer Fokus sollte einzig und allein dem Platz gehören – und dem Ziel, diese beeindruckende Serie von 13 Siegen in Folge fortzuführen», schrieb Boateng weiter. «Ich bin der Clubführung und dir, lieber Vincent, sehr dankbar für das Vertrauen und die Möglichkeit, Teil davon zu sein. Ich wünsche euch von Herzen, dass Ihr am Ende der Saison eure großen Ziele erreicht.» Auch bei vielen Fans wolle er sich für zahlreiche Nachrichten «und die Unterstützung» bedanken. 

Widerstand der Bayern-Fans

Boateng beendete kürzlich seine Karriere als langjähriger Verteidiger des FC Bayern und strebt nun eine Trainerkarriere an. Bayern-Trainer Vincent Kompany bot ihm kürzlich an, ihn im Rahmen einer Hospitanz zu begleiten. Dies stieß jedoch auf Widerstand bei den Fans des FC Bayern.

Im Bundesliga-Heimspiel zuletzt gegen Borussia Dortmund hielt die Südkurve drei Transparente hoch, auf denen etwa stand: «Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein – Kein Platz mehr für Boateng!» Auf ein anderes Plakat hatten die Fans geschrieben: «Keine Bühne für Täter. Verpiss dich Boateng!»

Boateng zählte zu den herausragenden Verteidigern weltweit. Im Jahr 2014 gewann er mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft, während er bei Bayern München von 2011 bis 2021 unter anderem zweimal die Champions League und neun Meistertitel holte.

Boateng wegen Körperverletzung verurteilt

Die Bayern-Fans protestieren offensichtlich dagegen, dass Boateng 2024 vom Landgericht München I wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer Ex-Freundin verurteilt und verwarnt wurde. Boateng bestreitet, jemals eine Frau geschlagen zu haben.

«Es ist ein komplizierter Fall. Ich glaube auch, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht», hatte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem Dortmund-Spiel noch gesagt.

dpa