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Nach Hoeneß’ Meister-Ansage: «Müssen seinen Wunsch erfüllen»

Der Leverkusener Meistertitel wird laut Uli Hoeneß eine Ausnahme bleiben – und der nächste wieder nach München gehen. Sein öffentliches Versprechen scheint weder Bayern-Stars noch Trainer zu stören.

Uli Hoeneß (2.v.l.) rechnet mit der Meisterschaft des FC Bayern.
Foto: Tom Weller/dpa

Die klare Ansage von Vereinslegende Uli Hoeneß, dass der FC Bayern nach einjähriger Pause wieder den Meistertitel holen wird, empfindet Sportvorstand Max Eberl als Verpflichtung. «Uli ist im Aufsichtsrat. Uli hat diesen Verein groß gemacht. Der darf sich zurücklehnen und kann uns den Druck machen, dass wir erfolgreich sein sollen. Dafür arbeiten wir auch jeden Tag», sagte Eberl nach dem 3:0 der Münchner in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg. «Und wir müssen alles dafür tun, dass wir dann seinen Wunsch erfüllen.»

Ehrenpräsident Hoeneß hatte bei einem Forum der Schweizer Zeitung «Finanz und Wirtschaft» in Rüschlikon im Kanton Zürich das Versprechen abgegeben, den nächsten Meistertitel wieder nach München zu holen zugesagt. «Wir stehen zum heutigen Zeitpunkt wunderbar da. Wir sind Tabellenführer. Und unsere einzigen richtigen Konkurrenten Bayer Leverkusen und RB Leipzig liegen weit hinter uns», sagte der 72-Jährige. In der vergangenen Saison riss die lange Titelserie des Rekordmeisters, die Schale ging nach Leverkusen.

Eberl: Nicht nur der Traum von Hoeneß

«Ich bin aufgewacht und hätte mir auch gewünscht, dass es sicher ist. Aber es ist nicht sicher. Wir müssen jedes Spiel dafür gewinnen und müssen die Siege einfahren», sagte Eberl. Im Übrigen wünsche sich nicht nur der Ehrenpräsident die Meisterschaft. «Es ist unser aller Traum, Meister zu werden und das dann auch zu realisieren», sagte Eberl.

Auch bei den Bayern-Profis kamen die Aussagen des Vereinspatrons an. «Ich habe es vorhin schon gehört. Generell freuen wir uns natürlich sehr, dass Herr Hoeneß großes Vertrauen in die Mannschaft hat», sagte Mittelfeldchef Joshua Kimmich. «Wir werden versuchen, die Punkte zu holen, dass es ihm gut geht.» Nachlassen werde sicher keiner, das lasse Trainer Vincent Kompany auch gar nicht zu, ergänzte der Nationalmannschafts-Kapitän. 

Neuer: Hoeneß steht ja nicht auf dem Platz

Der Trainer nahm es locker. «Ich habe unglaublich viel Respekt vor Uli Hoeneß. Er hat mehr Erfahrung als ich, vielleicht weiß er es besser», sagte Kompany. Durch den Sieg gegen Augsburg dank eines Hattricks von Harry Kane bauten die Bayern den Vorsprung an der Tabellenspitze zum Auftakt des elften Bundesliga-Spieltags auf acht Punkte aus. «Ich glaube nicht, dass einer von uns auf die Punkte schaut», sagte Kompany. Die seien ihm im Grunde egal. Er schaue vielmehr auf die Leistungen seines Teams.

Kapitän Manuel Neuer war von der Hoeneß-Aussage nicht überrascht. «Also er steht nicht auf dem Platz. Aber solche Sachen hat er in der Vergangenheit auch schon mal rausgehauen», sagte der Torhüter. «Im Grunde genommen müssen wir dafür sorgen, dass es eintrifft. Aber das ist ein harter, steiniger Weg. Das wissen wir alle. Wir Spieler sprechen nicht davon.»

dpa