Nachdem Pogacar seinen Rivalen abgehängt hatte, plant er bereits den nächsten Angriff beim Zeitfahren. Sein Team UAE zeigt sich übermächtig.
Tadej Pogacar dominiert die Tour de France mit Kletter-Gala
Für die französische Sportzeitung «L’Equipe» ist mit der Kletter-Gala von Tadej Pogacar auf dem Alpen-Riesen Col du Galibier bereits klar, dass der slowenische Radstar die Tour de France in diesem Jahr dominieren wird.
«Die wahre Machtübernahme», titelte das Blatt, nachdem Pogacar seinen Rivalen Jonas Vingegaard am Dienstag abgehängt und bereits einen Vorsprung von 50 Sekunden herausgefahren hatte. Pogacar habe quasi «den Baseball-Schläger gezückt, um die Rechnung zu begleichen».
2022 und 2023 war der Ausnahmekönner vom Dänen düpiert worden – Niederlagen, die für Pogacar nur schwer zu akzeptieren waren. Er habe «hart zuschlagen» wollen, sagte der zweimalige Tour-Champion. Er plant bereits den nächsten Angriff: «Am Freitag kommt es zum nächsten Rendezvous beim Zeitfahren.»
Für die Zeitung «Le Parisien» war Pogacar auch angesichts der rasenden Abfahrt ins Ziel «wie ein Adler, der aus seiner Höhle auf seine Beute unten im Tal zufliegt».
Überragendes UAE-Team um Politt
Pogacar hat einen großen Vorteil bei seinem Vorhaben, das Double aus Giro d’Italia und Tour zu gewinnen: sein schier übermächtiges UAE-Team. Während er in der Vergangenheit regelmäßig von Vingegaards Visma-Team zermürbt wurde, sind nun die Vorzeichen umgekehrt.
UAE habe alles überrollt, von «Nils Politts Dickhäuterstaffel bis zur Entsendung der leichten Brigaden in den Galibier», wie die «L’Equipe» martialisch formulierte.
Auf den flachen Abschnitten ist der Kölner Zeitfahrmeister Politt ein Riesengewinn für Pogacar, und beim ersten Anstieg der höchsten Kategorie schafften es seine Helfer, das komplette Feld auseinanderzureißen, sodass der im April bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzte Vingegaard all seine Helfer verlor. «Um so zu fahren, braucht man Eier. Die haben wir», schwärmte Pogacar.