Ein Fan des FSV Mainz 05 muss reanimiert und später ins Krankenhaus gebracht werden. Auf dem Platz sichert Deniz Undav den Schwaben drei Punkte. Mainz kann aber schon in wenigen Tagen Revanche nehmen.
Nach medizinischem Notfall: VfB bezwingt Mainz mit 2:1

Wenige Tage nach dem Stimmungsdämpfer in der Europa League hat sich der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Angesichts eines medizinischen Notfalls im Block des sportlich weiter schwächelnden FSV Mainz 05 rückte das 2:1 (1:1) der Schwaben aber in den Hintergrund. Für mehr als 20 Minuten stellten beide Fan-Lager im ersten Durchgang die Unterstützung ein, ehe die Mainzer via X mitteilten, dass der betroffene FSV-Anhänger nach Reanimationsmaßnahmen «stabil» und auf dem Weg ins Krankenhaus sei.
Nur kurz nach der ersten Entwarnung durch den Stadionsprecher erzielte Nadiem Amiri die Führung für Mainz (41.) per Elfmeter, die Chris Führich vor 59.000 Zuschauern sehenswert ausglich (45. +4). Deniz Undav erzielte das entscheidende Tor (80.). Bereits am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) treffen die beiden Mannschaften in der zweiten Pokalrunde erneut aufeinander – diesmal jedoch in Mainz.
Die Stuttgarter eroberten mit zehn neuen Spielern in der Startelf den dritten Tabellenplatz zurück und reagierten angemessen auf das unglückliche 0:1 auf europäischer Ebene bei Fenerbahce Istanbul. Die 05er warten auch nach dem 8. Spieltag auf den zweiten Saisonsieg und haben weiterhin vier Punkte.
Hoeneß erklärt Rotation
«Es war alles in allem ein intensives Spiel, eine intensive Reise», erklärte Hoeneß im Sky-Gespräch seine vielen Änderungen. Nur Torhüter Alexander Nübel blieb aus der Istanbul-Anfangsformation übrig. «Ich bin immer im Austausch mit den Jungs und mein Gefühl war, dass jetzt der Moment ist, wo wir auch in der Lage sind, zu rotieren. Ganz davon abgesehen, ich bin auch überzeugt von der Mannschaft, die spielt.» Maximilian Mittelstädt stand leicht angeschlagen nicht zur Verfügung. Auch Luca Jaquez fehlte nach Krämpfen im vorherigen Spiel.
Trotz des Mangels an Automatismen übernahm der VfB von Anfang an die Führung, während die Gäste auf schnelle Umschaltspiele und Tiefenläufe setzten. Bis zur 14. Minute wurde es auf beiden Seiten jedoch nicht gefährlich. Dies änderte sich erst mit einem tückischen Kopfball von Stuttgarts Jamie Leweling in Richtung des zurückgekehrten Robin Zentner, der mit einigem Aufwand zur Ecke klärte.
Pfeifkonzert löst Applaus ab
Der VfB steigerte das Tempo. Der Ball gelangte über Umwege zu Undav, der jedoch aus kurzer Distanz an Zentner scheiterte. Während dieser Phase verstummten die Gesänge aus der Kurve. Erst nachdem der Stadionsprecher erste Informationen bekannt gegeben hatte, brach Applaus aus. Dieser wurde jedoch schnell von einem lauten Pfeifkonzert übertönt.
Fast unbemerkt begab sich Schiedsrichter Felix Zwayer zur Überprüfung der TV-Bilder an den Spielfeldrand, um kurz darauf auf Handelfmeter zu entscheiden. Chema Andrés hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen. Amiri nutzte die Gelegenheit und erzielte die Führung. Das Spiel gewann vor der Halbzeitpause an Fahrt und Führich glich mit einem traumhaften Schlenzer aus.
Nach dem späten Ausgleichstor im ersten Durchgang nutzte der DFB-Pokalsieger den Schwung. Pascal Stenzel testete Zentner, der weit vor seinem Tor stand (48.), und erlebte ein ordentliches Comeback.
Auch die Rheinhessen wagten sich gelegentlich nach vorne. VfB-Keeper Alexander Nübel musste gegen Danny da Costa und Stefan Bell antreten (55./66.). Dann gelangte ein langer Ball des VfB-Keepers bis zu Undav, der alleine auf das Mainzer Tor zulief. Der bisher erfolglose Nationalspieler hob eiskalt zum Siegtreffer. Nikolas Veratschnig verpasste in der Nachspielzeit per Kopf die große Chance zum Ausgleich (90.+1).








