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Keine Zeit für die Wiesn: Bayer will Milan abhängen

Die Festspiele für Bayer Leverkusen gehen in die nächste Runde. In der Champions League kommt es gegen einen Top-Club zu einer reizvollen Premiere.

Bayer-Trainer Xabi Alonso trifft mit seinem Team auf den AC Mailand.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Für den Besuch auf dem Oktoberfest blieb den Profis von Bayer Leverkusen keine Zeit. Auf das Bundesliga-Gipfeltreffen beim FC Bayern folgt für die Werkself direkt der nächste Höhepunkt mit dem erstmaligen Gastspiel der AC Mailand in der Champions League. «Die Vorbereitung auf das Spiel war kurz, aber das ist nun mal so», sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso vor dem Kräftemessen mit dem Tabellendritten der Serie A am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN).

Schon am Sonntagmorgen nach dem 1:1 in München hatte der Chefcoach das Team wieder in Leverkusen trainieren lassen – keine Chance für einen Wiesn-Abstecher. Stattdessen voller Fokus auf die nächste Aufgabe. «Es ist ein großer, großer Verein im Fußball», sagte Alonso zum Königsklassen-Heimauftakt gegen Milan.

Dem Gegner um den portugiesischen Coach Paulo Fonseca bescheinigte der 42-Jährige eine «große Spielintelligenz». «Sie haben ein System, eine Idee und eine gute Kondition. Wir müssen Geduld haben», mahnte der Bayer-Coach.

Frühzeitig von Milan absetzen

Für Leverkusen bietet sich nach dem 4:0-Auftakt bei Feyenoord Rotterdam die große Chance, die Mailänder in der Tabelle der reformierten Champions League frühzeitig auf Distanz zu halten. Der italienische Vizemeister kassierte zum Start eine 1:3-Heimpleite gegen den FC Liverpool, einer der nächsten Leverkusener Gegner. «Wir brauchen Dienstag unser bestes Spiel, aber wir werden bereit sein», sagte Alonso.

Immerhin, in der Serie A liegen die Mailänder gut im Rennen. Der Rückstand zum Spitzenreiter Neapel beträgt nur zwei Punkte. Noch bedeutender ist jedoch: Milan hat ein Tor und einen Platz Vorsprung vor dem punktgleichen Meister und Stadtrivalen Inter.

Drei Ex-Bundesligaspieler und ein Champions-League-Sieger

Drei ehemalige Bundesliga-Spieler sind Teil des italienischen Teams: Der Mittelfeldspieler Christian Pulisic, der früher bei Borussia Dortmund spielte, ist mit vier Saisontoren derzeit der beste Torschütze von Milan. Der Abwehrspieler Malick Thiaw (früher FC Schalke 04) war als Neunjähriger ein Jahr lang in der Jugendabteilung von Bayer. Der Stürmer Luka Jović, der 2018 mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewann, vervollständigt das Trio. Zudem spielt Spaniens Kapitän Álvaro Morata für Milan – einstiger Teamkollege von Alonso bei Real Madrid.

2014 hatten die beiden mit Real Madrid die Champions League gewonnen. Da war Alonso 32 und Morata 21 Jahre alt. «Er ist ein viel erwachsenerer Spieler geworden, sehr gereift», sagte Alonso über den Europameister, und fügte hinzu: «Hoffentlich hat er gegen uns nicht seinen besten Tag.»

Kampf um den Platz neben Xhaka 

Eine weitere spannende personelle Frage stellt sich jedoch, wen Alonso neben dem Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka im Mittelfeld spielen lässt. Soll, wie bereits gegen den FC Bayern, der zweikampfstarke und defensiv ausgerichtete Robert Andrich von Anfang an spielen? Oder muss der Torschütze vom Samstagabend in einem Heimspiel erneut für den offensiveren Aleix Garcia Platz machen?

«Rob hat sehr gut gespielt, er hat viele gute Entscheidungen getroffen. Wir haben aber auch andere Varianten», antwortete Alonso ausweichend. Mit dem DFB-Nationalspieler kehrte zwar mehr Stabilität in die Defensive zurück, aber in dieser Saison erhielt bislang stets Garcia in Heimspielen den Vorzug.

Und mit dem technisch versierten argentinischen Weltmeister Exequiel Palacios, der nach einer Meniskusoperation bisher nur zu Kurzeinsätzen kam, bietet sich für Alonso sogar eine dritte Option an. «Wir haben auf der Position vier Spieler, die auf internationalem Niveau auf jeden Fall mithalten können», sagte Xhaka, der auch gegen Milan gesetzt ist.

dpa