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Noah Atubolu: Überraschende Nominierung für die Nationalmannschaft

Der 23-jährige Torwart wird für verhinderten Baumann nachnominiert. Ambitioniert, im deutschen Kader zu lernen und zu wachsen.

Erstmals beim A-Team dabei: Der nachnominierte Noah Atubolu.
Foto: Robert Nemeti/dpa

Noah Atubolu, der 23-jährige Torwart des SC Freiburg, hatte schon lange auf diesen Anruf gehofft. Als er endlich kam, schlief er, denn Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ihn für die anstehenden Länderspiele der Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation nachnominiert.

«Wir sind Sonntagnacht nach dem Spiel in Mönchengladbach sehr spät nach Hause gekommen», schilderte Atubolu auf der Internetseite seines Vereins die am Montag unerwartete Einladung nach Herzogenaurach. «Ich habe nach dem Vormittagstraining einen Mittagsschlaf gemacht. Nach dem Aufwachen waren mehrere verpasste Anrufe von Bundestorwarttrainer Andreas Kronenberg und SC-Torwarttrainer Michael Müller auf dem Handy.»

Mehrere verpasste Anrufe auf dem Handy

Die Nachricht an ihn besagte, dass ein Fahrer unterwegs sei, um ihn abzuholen. Noch am Abend machte sich Atubolu auf den Weg nach Franken. Aufgrund von Übelkeit bei Hoffenheims Oliver Baumann, der am Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Sinsheim gegen Luxemburg und drei Tage später in Belfast gegen Nordirland im deutschen Tor stehen soll, reagierten Nagelsmann und Kronenberg sofort nach seiner Ankunft beim DFB-Team.

https://x.com/DFB_Team/status/1975229574570020925

Womöglich kann der malade Baumann erstmal nicht trainieren. Und darum soll Atubolu das Torwartteam um den Stuttgarter Alexander Nübel und Finn Dahmen vom FC Augsburg ergänzen. Der Freiburger stand ohnehin auf Abruf. «Ich fahre mit der Erwartung zur Nationalmannschaft, alles aufzusaugen und lernen zu können», sagte der ehrgeizige Schlussmann: «Es ist mir eine Riesenehre, im Kader der deutschen Nationalmannschaft zu stehen.»

Atubolus A-Team-Premiere hat sich abgezeichnet. Nagelsmann nannte es schon vor den September-Länderspielen «eine Frage der Zeit, wann er in unseren Kreis rückt». Der Torwart, der im Sommer die Nummer eins der deutschen U21-Auswahl bei der EM in der Slowakei war, gilt als Mann der Zukunft.

Ziele: WM 2026 und Nationaltorwart

«Mein Ziel ist es langfristig auf jeden Fall, Nationaltorwart zu werden», sagte Atubolu zuletzt. Der 1,90 Meter und über 90 Kilogramm schwere Athlet ist selbstbewusst. Mancher sah in ihm schon früh einen neuen Manuel Neuer. «Die Vergleiche waren nicht super zuträglich», sagte Nagelsmann kürzlich dazu.

Atubolu bezeichnete erneut die Teilnahme an der WM 2026 als logische Ambition. «Wäre ja komisch, wenn’s nicht so wäre nach meinen letzten Monaten», sagte er Mitte September bei einem Besuch im ZDF-«Sportstudio».

Er gab jedoch auch zu, dass die Vergleiche mit Deutschlands Rekordtorhüter Neuer (39) ihm nicht geholfen hätten. Sie hätten zu unrealistischen Erwartungen geführt. Als Nummer eins im Freiburger Tor brauchte er Zeit, um sich einzuleben. Fehler waren unvermeidlich. Mittlerweile spielt Atubolu stabil. In der Bundesliga hat er sich außerdem den Ruf als Elfmeterkiller erarbeitet.

Auch Weltmeister-Torwart Neuer äußerte sich übrigens jüngst im ZDF positiv über Atubolu. «Ihm stehen alle Türen offen für die Zukunft», sagte der Kapitän des FC Bayern, der nach der Heim-EM 2024 seine DFB-Karriere beendete.

dpa