Der Stürmer unterschrieb bis 2031 und verlässt Deutschland für die Premier League. Newcastle freut sich auf den Neuzugang.
Neuer VfB-Rekord: Woltemade wechselt zu Newcastle für 90 Millionen Euro
Der langwierige Transferpoker um den aufstrebenden Spieler Nick Woltemade ist vorbei: Der Fußball-Nationalspieler wechselt vom DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart zu Newcastle United. Der 23-jährige Stürmer unterzeichnete einen langfristigen Vertrag beim Premier-League-Club. Obwohl der Verein keine Details bekannt gab, soll der Vertrag Berichten zufolge bis zum 30. Juni 2031 laufen.
Laut dpa-Informationen zahlt der viermalige Meister Englands eine Ablösesumme von bis zu 90 Millionen Euro. Woltemade, um den auch der FC Bayern München lange geworben hatte, ist somit der teuerste Verkauf in der Geschichte des VfB.
«Es ist ein großer Schritt in meinem Leben, Deutschland zu verlassen. Aber jeder hat mich so gut willkommen geheißen, es fühlt sich schon wie eine Familie an», sagte Woltemade in einer Mitteilung von Newcastle.
Trainer Eddie Howe ergänzte, Woltemade erfülle genau die Anforderungen, nach denen der Club in der Offensive gesucht habe. «Nick ist außerdem ein toller Typ, wir freuen uns sehr, ihn in unserer Gruppe zu begrüßen», sagte Howe.
Transferpoker sorgt für Diskussionen
Die Wende im Transferpoker um Woltemade war am Donnerstagabend publik geworden. Nachdem es zuletzt nach einem Verbleib des Spielers ausgesehen hatte, bestätigten die Stuttgarter Berichte, wonach der Stürmer im finalen Austausch mit einem Club aus Europa steht. Aufgrund der «Rahmenbedingungen dieses Angebots» sei der Torjäger für entsprechende Gespräche vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt, hieß es. Nun ist der Deal mit Newcastle fix.
Die Verantwortlichen des FC Bayern hatten bereits im Juni Interesse an Woltemade gezeigt. Auch der Spieler hatte frühzeitig seinen Wechselwunsch beim VfB hinterlegt und war bereits mit den Münchnern einig.
In den letzten Wochen dominierte die Causa Woltemade den Transfermarkt. Der deutsche Rekordmeister scheiterte mit mehreren – aus Sicht des VfB zu niedrigen – Angeboten bei den Schwaben.
Wechsel-Thema schien schon erledigt
Die VfB-Bosse Alexander Wehrle und Fabian Wohlgemuth hatten das Thema des Supercups, den die Münchner vor zwei Wochen in Stuttgart gewonnen hatten, zumindest ihrer Meinung nach weitgehend geklärt. Vorstandschef und Sportvorstand beteuerten unisono, dass Woltemade auch in dieser Saison für den VfB spielen werde. Auch in den folgenden Tagen blieben sie dabei.
Nun folgte die Wende. «Nachdem wir einen Transfer von Nick in der laufenden Transferperiode lange Zeit ausgeschlossen hatten, haben sich die Rahmenbedingungen kurzfristig in einer solchen Größenordnung verändert, dass wir im Sinne unserer Gesamtverantwortung für den VfB Stuttgart – bei allem Wissen um Nicks sportlichen Wert – nun doch einem Verkauf zugestimmt haben», begründete Wehrle die Entscheidung der VfB-Führung.
Woltemade hatte mit seiner beeindruckenden Leistung in der vergangenen Saison das Interesse vieler Topclubs geweckt. Er stieg zum A-Nationalspieler auf und war ein EM-Star beim Finaleinzug der deutschen U21. In München sollte er nicht nur langfristig ein Erfolgsgarant für die Offensive um Starstürmer Harry Kane (31) werden, sondern auch kurzfristig den schwer verletzten Jamal Musiala ersetzen.
VfB holte Woltemade ablösefrei
Woltemade, dessen Abgang VfB-Trainer Sebastian Hoeneß als «herben Verlust» bezeichnete, war vergangenen Sommer ablösefrei von Werder Bremen zum VfB gekommen. Der Angreifer wurde zunächst nicht in den Champions-League-Kader berufen, startete im weiteren Saisonverlauf aber durch. In Summe kam er für die Schwaben in 29 Bundesliga-Spielen auf zwölf Tore. In Stuttgart stand Woltemade ursprünglich noch bis 2028 unter Vertrag – ohne Ausstiegsklausel.