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Nazi-Nikolaus plante Massenmord

Der Plan bestand darin, dass sich eine Person als Weihnachtsmann verkleidete und Süßigkeiten, die mit Gift versetzt waren, verteilte.

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Foto: NF24 / Canva

Es ist ein Mordplan mit einer unfassbaren Tragweite. Nur durch die Ermittlungsarbeit eines Undercover-Agenten konnte der schreckliche Plan aufgedeckt und verhindert werden. Vielen Kindern konnte so vermutlich das Leben gerettet werden.

Rechtsextremisten planten Anschlag

Er plante ein Attentat von ungeahntem Ausmaß. Michail Chkhikvishvili (21), Anführer eines osteuropäischen Neonazi-Terrornetzwerks, wollte jüdische Kinder in New York töten lassen. Dazu sollte ein als Santa Claus (dt.: Nikolaus oder Weihnachtsmann) verkleideter Handlanger vergiftete Süßigkeiten verteilen.

Was der Georgier Chkhikvishvili nicht wusste: Der als Weihnachtsmann eingesetzte Mann war ein verdeckter FBI-Ermittler. Wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte, wurde Michail Chkhikvishvili festgenommen. Eine Grand Jury am Bundesgericht Brooklyn erhob am Dienstag Anklage „wegen Anstiftung zu Hassverbrechen und Massengewalttaten in New York City“.

Nach den Ermittlungen reiste Chkhikvishvili im Frühjahr und später im Herbst 2022 in die USA und zog zu seiner Oma nach Brooklyn, New York. Kurz darauf begann er über verschlüsselte Messenger-Nachrichten Rekruten zu suchen, um im Namen des rechtsextremen Terrornetzwerks „Maniacs Murder Cult“ (MMC) Hassverbrechen zu verüben. Ein verdeckter FBI-Agent trat in Kontakt, gab vor, seine Dienste anzubieten. Der Agent gewann allmählich das Vertrauen des Terroristen, der inzwischen die USA wieder verlassen hatte.

Im September 2023 informierte Chkhikvishvili den verdeckten Ermittler über seine Pläne, “einen größeren Massenmord innerhalb der Vereinigten Staaten in Erwägung zu ziehen”. Dabei sollten “Vergiftung und Brandstiftung die besten Optionen” sein. Laut Justizministerium plante der Terrorist, seine Opfer gezielt unter “Zielen mit niedriger Rassenzugehörigkeit” auszuwählen. Im November enthüllte Chkhikvishvili schließlich Pläne für gezielte Bombenanschläge und Brandstiftungen, um “ethnischen Minderheiten, Juden und anderen Schaden zuzufügen”.

Vor jüdischen Schulen geplant

Der Höhepunkt des tödlichen Plans sollte am Silvestertag stattfinden: Laut einer Mitteilung des Justizministeriums plante Chkhikvishvili, dass sich eine Person als Weihnachtsmann verkleiden und mit Gift versetzte Süßigkeiten an ethnische Minderheiten und Kinder an jüdischen Schulen in Brooklyn verteilen sollte. Der Neonazi-Anführer ging sogar so weit, dem verdeckten FBI-Agenten Rezepte zur Herstellung von Rizin-Gift zukommen zu lassen.

Nach Angaben des Ministeriums plante Chkhikvishvili, dass der Giftanschlag des Santa Claus eine “größere Aktion als Breivik” sein würde. Der norwegische Neonazi Anders Behring Breivik hatte 2011 bei Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen getötet, darunter 69 Teilnehmer eines Zeltlagers einer sozialdemokratischen Jugendorganisation.

Die Ermittler vereitelten den Plan. Schließlich wurde Michail Chkhikvishvili von Interpol festgenommen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm 20 Jahre Gefängnis wegen Anstiftung zu Gewaltverbrechen, weitere 20 Jahre wegen der Verwendung von Sprengsätzen und zusätzliche Strafen.

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Quellen: Bild.de