Frankreichs Kulturministerin kündigt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen an, um Einbrüche zu verhindern.
Neuer Schutz für Louvre nach Diebstahl

Nach dem millionenschweren Diebstahl im Pariser Louvre soll das Museum noch in diesem Jahr zusätzlichen Schutz erhalten. Vorkehrungen gegen Einbruch und Diebstahl sollten bald getroffen werden, gab Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati im Sender TF1 bekannt. Vor dem Museum sollen zudem Vorrichtungen gegen Fahrzeuge errichtet werden, die als Rammböcke genutzt werden können. Dati gestand mit Blick auf den Raub: «Das ist ein Sicherheitsversagen.» Sie betonte: «Sofortmaßnahmen sind erforderlich.»
Die Ministerin für Kultur betonte, dass die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen während des Überfalls vor knapp zwei Wochen gegriffen haben. „Der Alarm funktionierte und das Personal folgte dem Protokoll.“ Ein Bericht, den Dati in Auftrag gegeben hatte, stellte jedoch fest, dass das Risiko von Einbrüchen seit langem chronisch unterschätzt wurde. Außerdem gibt es zu wenig Personal, um Einbrüche zu bekämpfen. Die Sicherheit des Museums soll nun auch organisatorisch anders strukturiert werden.
Acht wertvolle Schmuckstücke entwendet
Der Überfall von mehreren Tätern am 19. Oktober hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Vermummten hatten einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster ins Museum, wo sie auch das Personal bedrohten.
Die Diebe flüchteten auf Motorrollern mit acht wertvollen Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen – darunter Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen, die mit Edelsteinen besetzt waren. Auch die mit Smaragden und Hunderten von Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) war Teil der Beute, wurde jedoch später in der Nähe des Louvre beschädigt aufgefunden – anscheinend hatten die Täter sie während der Flucht verloren. Der Wert des Schmucks wurde auf 88 Millionen Euro geschätzt. Die Tatsache, dass die Täter so einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgte für Kopfschütteln und Kritik.
Sieben Verdächtige festgenommen
Von der millionenschweren Beute fehlt nach wie vor jede Spur. Allerdings wurden inzwischen sieben Verdächtige verhaftet. Zwei von ihnen haben teilweise gestanden und befinden sich in Untersuchungshaft. Die restlichen fünf sind in Polizeigewahrsam. Über sie sind bisher kaum Details bekannt. Die Suche nach weiteren mutmaßlichen Tätern läuft weiterhin.








