Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Neue Zivilklage gegen US-Rapper Sean «Diddy» Combs wegen sexueller Gewalt

Anwältin Allred reichte Klage in New York ein, Vorwürfe um Vergewaltigung und Missbrauch.

Sean «Diddy» Combs wird mit einer weiteren Klage konfrontiert. (Archivbild)
Foto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Gegen den festgenommenen US-Rapper Sean «Diddy» Combs (54), dem Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen wird, liegt nun eine weitere Zivilklage wegen sexueller Gewalt vor. Die Anwältin der Klägerin, Gloria Allred, reichte die Klage nach eigenen Angaben in New York ein. Die Vorwürfe drehen sich unter anderem um Vergewaltigung, erzwungenen Oralsex und die Erstellung von Videoaufnahmen von dem brutalen Vorfall, die später von Combs veröffentlicht und als Pornografie verkauft worden seien. Allred und die Klägerin sprachen am Dienstag (Ortszeit) in Los Angeles auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. 

Klägerin spricht unter Tränen

Laut Berichten ereignete sich der Vorfall im Jahr 2001 in New York. Die Klage richtet sich gegen Combs und einen seiner Mitarbeiter. Die damals 25 Jahre alte Frau behauptet in der Klageschrift, sie sei unter einem Vorwand in Combs‘ Studio gelockt worden. Nachdem sie ein vermutlich mit Drogen versetztes Getränk konsumiert hatte, verlor sie das Bewusstsein. Anschließend sei sie von beiden Männern gefesselt und brutal missbraucht worden. Aus Angst vor möglichen Druckmitteln von Combs habe sie damals nicht die Polizei eingeschaltet, berichten US-Medien unter Berufung auf die Klage.

Die Klägerin sprach unter Tränen in der Pressekonferenz über körperliche Schmerzen, emotionale Narben, Depressionen und Angstzustände als Folge des Vorfalls. Anwältin Allred fordert in der Zivilklage Entschädigung und Strafschadenersatz für ihre Mandantin in nicht genannter Höhe.

Festnahme von Combs

Combs war vorige Woche in New York festgenommen worden. Aus der Anklage der Bundesanwälte gegen den Rapper geht hervor, dass Combs über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf nicht zu schädigen. Der Rapper plädierte auf «nicht schuldig». Im Falle eines Schuldspruchs in einigen oder allen Punkten droht ihm lebenslange Haft. Seine Anwälte scheiterten mit ihrem Antrag, Combs gegen Zahlung einer Millionen-Kaution aus dem Metropolitan Detention Center in Brooklyn herauszuholen. 

Vorwürfe gegen Combs

Gegen Combs («Bad Boy for Life», «I’ll Be Missing You») liegen seit vergangenem Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauch vor. Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. 

Im Mai wurde von CNN ein Video veröffentlicht, das angeblich zeigt, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel attackiert. Der Rapper entschuldigte sich daraufhin öffentlich.

Die Sängerin hatte dem Musiker in einer Zivilklage im Jahr 2023 unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.

dpa