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Neugebauer und Fans feiern beim Istaf – Lückenkemper schnell

Die deutschen Leichtathletik-Fans feiern ihre Lieblinge beim Berliner Istaf – allen voran Leo Neugebauer und Gina Lückenkemper. Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye belegt diesmal Rang zwei.

Gina Lückenkemper glänzte auf der Berliner Bahn.
Foto: Andreas Gora/dpa

Leo Neugebauer hat den deutschen Leichtathletik-Fans erneut eine großartige Show geboten und wurde für Olympia-Silber und seinen Sieg beim Istaf gefeiert. Beim traditionellen Meeting im Olympiastadion gewann der Zehnkampf-Rekordler einen ungewöhnlichen Dreikampf. «Hat es Euch Spaß gemacht?», rief der Sonnyboy danach den Fans zu und erntete lautstarke Zustimmung aus dem Stadion-Oval.

Den Schlusspunkt an einem bildschönen Spätsommertag setzte Gina Lückenkemper, die über 100 Meter nicht nur gewann. Die Olympia-Dritte mit der deutschen Sprintstaffel schaffte mit 10,93 Sekunden auch eine persönliche Bestleistung. Darüber war die 27-Jährige einerseits glücklich – andererseits aber sogar ein wenig ärgerlich: «Es ist ein paar Wochen zu spät, Paris wäre mir lieber gewesen.» Dort hatte Lückenkemper das Einzel-Finale verpasst.

Neugebauer erst skeptisch, dann happy

Von rund 40.000 Zuschauern angetrieben, verteidigte Neugebauer zuvor seinen klaren Vorsprung auf den eher ungeliebten 1.500 Metern, den er sich nach den 100 Metern mit dem Diskus erarbeitet hatte. Die Punktabstände nach zwei Disziplinen wurden ungewöhnlicherweise in Sekunden umgerechnet, und Neugebauer startete als Erster – der 24-Jährige vom VfB Stuttgart blieb an der Spitze als Gejagter.

«Also am Anfang war ich ein wenig skeptisch wegen des 1.500er», gab Neugebauer zu. «Aber am Ende habe ich es geschafft – hey, danke», rief er ins Publikum. Sein Sieg in persönlicher Bestzeit von 4:38,10 Minuten war ungefährdet, denn Neugebauer hatte 24 Sekunden Vorsprung auf den letztlich auch zweitplatzierten Ulmer Manuel Eitel mitgenommen. «Es waren keine neun Disziplinen vorher, das hat geholfen», erklärte Neugebauer.

Niklas Kaul, ehemaliger Zehnkampf-Welt- und Europameister, der ein starker 1.500-Meter-Läufer ist, kämpfte sich von hinten bis auf den vierten Platz vor.

Ogunleye mehr als einen Meter hinter der Siegerin

Die Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye wurde diesmal besiegt. Mit 18,65 Metern landete die 25-Jährige auf dem zweiten Platz, nachdem sie im Stade de France im letzten Versuch genau 20 Meter erreicht hatte. Den Sieg sicherte sich die überlegene Europameisterin Jessica Schilder aus den Niederlanden mit 19,70 Metern.

«Ich glaube, nach so einer Saison ist es wichtig, Spaß zu haben und die Atmosphäre aufzusaugen hier in Berlin», sagte Ogunleye in der ARD. Allerdings hätte sie sich für ihren Wettbewerb dennoch ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewünscht.

Siege für starken Weber und Pudenz

Julian Weber, der Wahl-Berliner, erzielte eine Saisonbestleistung von 88,64 Metern im Speerwurf, was ihm den EM-Zweiten und Olympia-Sechsten aus Mainz einbrachte. Trotz des nahenden Saisonendes bewies er erneut seine starke Form. Kristin Pudenz sorgte ebenfalls für einen deutschen Sieg mit 64,14 Metern im Diskuswurf.

Diesmal entschied sich das Weitsprung-Ass Malaika Mihambo gegen einen Start. Die Europameisterin und Olympia-Zweite hatte sich Anfang Juni bei der EM in Rom erneut mit Corona infiziert. Die Auswirkungen spürte Mihambo auch noch bei den Spielen in Paris und beendete daher vorzeitig ihre Saison, um sich zu erholen. Die 30-Jährige war jedoch im Olympiastadion und bei den Fans dort sehr beliebt.

Mihambo geht es mittlerweile wieder besser

«Ich bin auf jeden Fall auf dem Weg der Besserung. Ich merke, dass ich durch die Corona-Infektion mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, als ich das selbst erhofft hätte», sagte Mihambo, deren Autogramm sehr begehrt waren: «Die Schlange ist lang. Wenn ich die schaffe, wäre ich schon erfolgreich gewesen», sagte sie.

dpa