Der kurz zuvor eingewechselte Neuzugang aus Norwegen erzielte das entscheidende Tor und bewahrte Leipzig vor einem unerwarteten Punktverlust.
RB Leipzig gewinnt mühsam gegen Bochum mit Joker Nusa
Leipzig (dpa) – Der Joker Antonio Nusa hat RB Leipzig einen erfolgreichen Start in die Fußball-Bundesliga beschert. Beim mühevollen 1:0 (0:0) gegen den VfL Bochum erzielte der kurz zuvor eingewechselte Neuzugang aus Norwegen in der 59. Minute das entscheidende Tor und bewahrte Leipzig damit vor einem keineswegs eingeplanten Punktverlust zum Auftakt.
Die Leipziger, die nach einer Roten Karte gegen Willi Orban (84.) in Unterzahl spielten, sollten in den nächsten Wochen eine klare Verbesserung zeigen. Die 44.611 Fans sahen immerhin einen Sieg ihres Teams, was zu Beginn einer Bundesliga-Saison in Leipzig keineswegs garantiert ist. Von den vorherigen acht Eröffnungsspielen gewannen die Sachsen nur zwei. Viermal verließen sie sogar als Verlierer das Feld.
Proteste der Leipziger Fans
Der Beginn der neuen Saison war ziemlich ruhig – zumindest auf der Tribüne. Die aktive Fanszene Leipzigs blieb in den ersten elf Minuten fern und protestierte damit gegen die Maßnahmen der Clubführung. Stadionverbote und Dauerkartenentzug wurden aufgrund von Pyrotechnik-Vorfällen in Heidenheim und Frankfurt in der vergangenen Saison verhängt. Zudem werden in dieser Saison keine Choreographien für Auswärtsspiele angemeldet, um das Schmuggeln von Pyrotechnik zu verhindern.
In den Stunden vor dem Spiel hatten Teile der Fans in der Stadt diverse Plakate aufgehängt. «Wir bleiben die Fans, die ihr nicht wollt», war dort unter anderem zu lesen. Club und Fanszene möchten sich in der kommenden Woche zu einem Gespräch treffen. In der zwölften Minute betraten die Anhänger dann den Block und sorgten für Stimmung.
Beinahe hätte die Leipziger Führung erzielt werden können. Allerdings wurde der Treffer von Benjamin Sesko aufgrund einer Abseitsposition zu Recht nicht anerkannt. Es hätte eine Erleichterung im Spiel von Leipzig bedeutet, da der Favorit gegen das aggressive Bochumer Pressing sichtlich zu kämpfen hatte. Es mangelte an Tempo nach vorne und an Präzision im gesamten RB-Spiel. Ein gutes Beispiel dafür war, als Torwart Peter Gulacsi (30.) einen Fehler bei der Ballannahme machte, aber weder Moritz Broschinski noch Lukas Daschner das Tor mit ihren Versuchen aus dieser Situation trafen.
Rose sauer am Rand
RB-Trainer Marco Rose war zunehmend genervt. Wild gestikulierend und rufend stand er am Spielfeldrand, doch die Anweisungen fruchteten zunächst nicht. Die erste Halbzeit der alten Weggefährten Rose und Peter Zeidler ging an den neuen Trainer des VfL. In Salzburg war Zeidler 2015 Trainer der Profis, Rose war erfolgreich im Nachwuchs aktiv. Die Grundidee des Zeidler-Fußballs war Rose somit bekannt.
Bei Bochum fehlte außerdem Manuel Riemann. Der Torwart hatte in der letzten Saison mit zwei gehaltenen Elfmeter für das 0:0 des VfL gesorgt. Heute befindet er sich in einem Rechtsstreit mit seinem Verein und ist vom Profi-Training ausgeschlossen. Sein Nachfolger Patrick Drewes blieb vorerst fehlerfrei und größtenteils arbeitslos.
Nusa staubt ab
Nachdem auch die zweite Hälfte mit wenig Schwung begonnen hatte, entschied Rose, dass er genug gesehen hatte. Der 47-Jährige brachte Neuzugang Nusa als Joker – und der traf fünf Minuten später. Ein Schuss von Xavi Simons wurde von den Bochumern noch abgeblockt, doch der Norweger stand genau richtig und erzielte sein zweites Tor im zweiten Pflichtspiel für Leipzig. Bereits im Pokal in Essen hatte Nusa kurz nach seiner Einwechslung getroffen.
Leipzig war nun etwas sicherer im Ballbesitz, jedoch blieben die großen Chancen aus. Und es wurde noch einmal unnötig spannend: Der eingewechselte Bochum Myron Boadu war auf dem Weg zum Ausgleich, Leipzigs Abwehrchef Orban musste mit einer Notbremse retten. In Unterzahl brachte RB das Ergebnis dann über die Zeit.