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Österreich gewinnt ESC – Proteste gegen Israel

Stefan Raab kann offensichtlich doch keine Wunder wirken: Nicht Deutschland, sondern Österreich gewinnt den ESC. Überschattet wird das Mega-Event erneut von Protesten gegen Israel.

Österreich gewinnt den Eurovision Song Contest 2025.
Foto: Jens Büttner/dpa

Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen. Der ausgebildete Opernsänger JJ bekam beim Wettbewerb in Basel mit dem Song «Wasted Love» die meisten Punkte, wie in der Liveshow in Basel bekanntgegeben wurde. Das Lied verschmilzt Klassik und Pop. Den zweiten Platz belegte Israel.

Deutschland erreichte mit dem Pop-Duo Abor & Tynna den 15. Platz – was angesichts der hohen Erwartungen an eine Top-Platzierung eine Enttäuschung war.

Stefan Raab, der Entertainer, hatte die beiden Geschwister maßgeblich als deutschen Beitrag ausgewählt. Seit dem Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 unter seiner Leitung wird Raab eigentlich ein sicheres Händchen für ESC-Erfolge nachgesagt.

Überschattet wurde die Veranstaltung – die in der Theorie neutral sein will – von politischen Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Das Land hatte Sängerin Yuval Raphael nach Basel geschickt. Die 24-Jährige ist eine Überlebende des Massakers der islamistischen Hamas und weiterer Terrorgruppen vom 7. Oktober 2023. Sie versteckte sich damals acht Stunden lang unter dem Körper einer ermordeten Frau. In ihrem ESC-Song «New Day Will Rise» thematisierte sie Verlust und Hoffnung.

Proteste und ein Zwischenfall in Basel

In Reaktion auf das Massaker führte Israel umfangreiche Luftangriffe durch und startete eine Bodenoffensive. Aufgrund des Gazakriegs gab es in den vergangenen Tagen in Basel wiederholt Proteste gegen die Beteiligung Israels. Auch Prominente äußerten sich – darunter sprach sich der Vorjahressieger Nemo gegen eine Teilnahme Israels aus. Der neue deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wiederum verurteilte Boykottaufrufe, Drohungen und verbale Angriffe gegen die israelische Sängerin scharf.

Am Samstag zogen während des ESC-Finales mehrere Hundert Menschen durch die Baseler Innenstadt und protestierten gegen die Teilnahme Israels. Die Polizei intervenierte, um zu verhindern, dass die Demonstranten in Richtung des Veranstaltungsgeländes gelangen. Zu einem Zeitpunkt drohte sie den Einsatz eines Wasserwerfers an. Einige Demonstranten entzündeten Fackeln mit buntem Rauch.

Auch in der Halle kam es zu einem Zwischenfall. Nach Angaben des ESC-Sprechers des Schweizer Senders SRF versuchten ein Mann und eine Frau am Ende des israelischen Auftritts auf die Bühne zu gelangen. Die beiden seien daran gehindert worden. «Einer der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen.» Man habe das Duo der Polizei übergeben. 

Bereits im letzten Jahr wurden antiisraelische Proteste beim ESC in Malmö verzeichnet. Daraufhin wurden strengere Regeln angekündigt. Damals gab es auch Anfeindungen und Spitzen gegen die israelische Interpretin seitens der Teilnehmer.

dpa