Die Eisernen mussten sich mit einem 0:0 begnügen, während Ilic mit einem Foulelfmeter scheiterte und der HSV knapp vor den Abstiegsrängen bleibt.
Union Berlin verpasst Sieg gegen HSV trotz starkem Power-Sturm
Ohne ihren rot-gesperrten Cheftrainer Steffen Baumgart konnte der 1. FC Union Berlin den Bundesliga-Rückkehrer Hamburger SV nicht schlagen. Die Eisernen mussten sich im ersten Erstliga-Duell beider Clubs überhaupt mit einem 0:0 zufriedengeben und verpassten somit den Sprung ins obere Tabellendrittel. Der HSV bleibt nach seinem zweiten Auswärtspunkt knapp vor den Abstiegsrängen.
Im Unterschied zum turbulenten 4:3 bei Eintracht Frankfurt blieb der Power-Sturm der Berliner mit Oliver Burke, Ilyas Ansah und Andrej Ilic diesmal größtenteils wirkungslos. Ilic scheiterte außerdem mit einem Foulelfmeter an HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (10. Minute). In der Nachspielzeit erhielt der Hamburger Fabio Vieira die Rote Karte (90.+8) wegen eines gestreckten Beins gegen Leopold Querfeld. Bei dieser Aktion verletzte sich der Portugiese selbst und musste vom medizinischen Personal gestützt den Platz verlassen.
Gesperrter Baumgart im Container
Union Berlin erlebte ein Spiel mit zahlreichen unerwünschten Themen außerhalb des Spielfelds. Baumgart durfte nach seiner Roten Karte in Frankfurt gegen seinen Ex-Club nicht als Trainer am Spielfeldrand stehen, sondern saß in einem Container neben dem Gästeblock. Sein Assistent Sebastian Bönig zeigte fast die gleiche Leidenschaft wie sein Chef – jedoch stets innerhalb der Regeln.
Kurz vor dem Anpfiff hatten die Eisernen auch diesmal mit 22.012 Zuschauern ausverkauften Stadions an der Alten Försterei indirekt bestätigt, dass der geplante Ausbau wohl nicht wie geplant in Angriff genommen werden kann. Einige tausend Plätze weniger als die geplanten 40.500 stehen plötzlich für das wichtige Projekt im Raum.
Fan-Vorsänger verpassen Anpfiff
Gegen den HSV war die Abwesenheit von einigen hundert Fans hörbar, was im negativen Sinne auffiel. Sowohl die Vorsänger der Union als auch viele HSV-Anhänger kamen zu spät ins Stadion. Der Grund dafür war angeblich ein Polizeieinsatz im Zentrum der Hauptstadt. Erst 17 Minuten nach dem Anpfiff begann die gewohnte laute Unterstützung.
Die Hardcore-Fans verpassten den Elfmeterfehlschuss von Ilic. Der Versuch des Serben war genauso schwach wie das überflüssige Foul von Rayan Philippe an Diogo Leite (9.). Ilic konnte mit seinen Sturmkollegen Burke und Ansah nicht wie zuvor wirbeln. Der HSV unterband das druckvolle Spiel des Trios geschickt.
Kaum Strafraumszenen
Erst in der 50. Minute musste Heuer Fernandes bei einem Schuss von Rani Khedira wieder zupacken. Auch die Hanseaten sorgten mit ihrem Umschaltspiel kaum für Torgefahr. Frederik Rönnow musste im ersten Spiel nach seiner Vertragsverlängerung bei einem Schuss von Jean-Luc Dompé (52.) hellwach sein. Ransford-Yeboah Königsdörffer verzog aus spitzem Winkel knapp (72.). Union-Kapitän Christopher Trimmel zirkelte einen Eckball an den Außenpfosten (76.).