Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Sportler des Jahres: Zeidler, Varfolomeev und 3×3-Team

Enge Entscheidungen prägen die Wahlen bei den Einzelsportlern, während die deutschen 3×3-Basketballerinnen deutlich triumphieren. Und Bayer Leverkusen ist nun doch wieder nur «Vizekusen».

In Paris und Baden-Baden ganz oben: Ruderer Oliver Zeidler.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Der Glanz von Olympia strahlte bis nach Baden-Baden. Sowohl die Rhythmische Sportgymnastin Darja Varfolomeev, Einer-Ruderer Oliver Zeidler und die 3×3-Basketballerinnen holten in Paris olympisches Gold und sind nun auch Deutschlands Sportler des Jahres.

In der 78. Ausgabe der Gala im prunkvollen Kurhaus von Baden-Baden setzte sich Varfolomeev knapp gegen die Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye durch. Der Vorsprung von Zeidler auf den zweitplatzierten Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens (400 Meter Freistil) betrug ebenfalls nur wenige Punkte.

Handballer, Bredow-Werndl und Lange auch auf dem Treppchen

Sehr deutlich machten es bei der Sportjournalistenwahl nur die 3×3-Basketballerinnen, die Fußball-Meister und DFB-Pokalsieger Bayer Leverkusen wieder zu «Vizekusen» degradierten. Das Treppchen komplettierte das Handball-Nationalteam der Männer, in Paris mit Silber bedacht. 

Jessica von Bredow-Werndl, zweifache Dressur-Olympiasiegerin, belegte den dritten Platz in der Frauen-Wertung, während der Triathlet und Ironman-Champion Patrick Lange bei den Männern landete. Etwa 700 elegant gekleidete Gäste verfolgten den Ehrungsabend im Bénazet-Saal, um das bewegende Sportjahr feierlich abzuschließen.

Historischer Coup der Basketballerinnen

Das Jahr endet märchenhaft für die 3×3-Basketballerinnen Sonja Greinacher, Svenja Brunckhorst, Elisa Mevius und Marie Reichert, nachdem sie sich bereits in Paris am Place de la Concorde vor den Augen von Edelfan Dirk Nowitzki mit einem großartigen Finalsieg gekrönt hatten.

Das spannende Finale mit Happy End beim 17:16-Sieg gegen Spanien sorgte dafür, dass die Trendsportart in Deutschland mehr Aufmerksamkeit bekam als je zuvor. Dirk Nowitzki und IOC-Präsident Thomas Bach fieberten vor Ort mit. Das Spiel um Gold wurde in der Heimat live im Hauptprogramm des ZDF übertragen und erreichte somit ein Millionenpublikum.

Für den Deutschen Basketball Bund (DBB) waren es dank Brunckhorst & Co. historische Spiele. Der Verband hatte zuvor noch nie eine Medaille bei Olympia gewonnen. Bis zum Beginn der Spiele von Paris hatte auch noch nie eine deutsche Basketballerin an Olympischen Spielen teilgenommen. Baden-Baden ist für den Verband jedoch kein unbekanntes Terrain – im Vorjahr gewannen die Basketball-Weltmeister um Anführer Dennis Schröder die Team-Wertung.

Zeidlers Rennen «für die Ewigkeit»

Für Zeidler, zuvor schon mehrmaliger Weltmeister, endeten seine zweiten Olympischen Spiele mit dem erhofften Sieg. Es war zugleich der erste eines deutschen Einer-Fahrers seit Thomas Lange (1988 und 1992). «Das war ein Rennen für die Ewigkeit. Ich habe es genossen. Und es ist wie im Traum vergangen», hatte der 28-Jährige die Machtdemonstration im Stade Nautique kommentiert.

Im vergangenen Jahr landete der 2,03 Meter große Athlet in Baden-Baden bei der Sportlerwahl, bei der Turner Lukas Dauser gewann, auf dem dritten Platz. Dieses Mal hat es für den ersten Platz gereicht.

Varfolomeev «nahe an der Perfektion»

2023 war Varfolomeev als Zweite hinter Biathletin Denise Herrmann-Wick knapp dran. Dank ihres beeindruckenden Auftritts bei Olympia kann sich die erst 18-jährige nun doch noch Sportlerin des Jahres nennen. In Paris hatte die sechsmalige Weltmeisterin aus Schmiden als erste Deutsche den Olympiasieg in der Rhythmischen Sportgymnastik errungen.

Mit vier Übungen «nahe an der Perfektion», wie Bundestrainerin Yuliya Raskina hernach befand, stieg Varfolomeev zur unumstrittenen Gymnastik-Königin auf. Ihr Geheimnis: ohne Fleiß kein Preis. 50 Stunden trainiere sie pro Woche, hatte Varfolomeev vor der Gala in Baden-Baden verraten.

dpa