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Trauer um Heavy-Metal-Legende Ozzy Osbourne

Seine Familie verkündet den Tod des 76-jährigen Sängers, der mit Black Sabbath Ruhm erlangte und Millionen Platten verkaufte.

Ozzy Osbourne ist tot.
Foto: David Davies/PA Wire/dpa

Der berühmte Heavy-Metal-Sänger und Reality-TV-Star Ozzy Osbourne ist gestorben. Seine Familie teilte mit, dass er am Dienstag im Alter von 76 Jahren verstarb. Erst vor kurzem hatte Osbourne, der an Parkinson litt, ein begeistertes Abschiedskonzert in seiner Heimatstadt Birmingham gegeben.

In einem Statement seiner Familie, über das mehrere britische Medien berichten, heißt es: «Mit mehr Trauer, als Worte ausdrücken können, müssen wir mitteilen, dass unser geliebter Ozzy Osbourne heute Morgen gestorben ist. Er war bei seiner Familie und von Liebe umgeben», heißt es. Die Familie bittet demnach darum, die Privatsphäre zu respektieren. 

Als Sänger von Black Sabbath weltberühmt geworden

Osbourne erlangte in den 70er Jahren internationalen Ruhm als energiegeladener Frontmann von Black Sabbath. Die einflussreiche Heavy-Metal-Band wurde 1968 in Birmingham gegründet. Dort wurde Osbourne am 3. Dezember 1948 in einem Arbeiterviertel geboren.

Mit ihrem düsteren, schweren Sound, den harten Gitarrenriffs und den zynischen Texten wurden Black Sabbath zu Pionieren des Genres. Zu ihren bekanntesten Songs zählen «Paranoid», «Iron Man» und «War Pigs».

Osbournes unverwechselbare, nasale Stimme war neben dem düsteren Gitarrensound von Tony Iommi das prägende Element der Musik. Auf der Bühne verhielt sich der Showman neben dem eher introvertierten Leadgitarristen und dem fast stoischen Bassisten Geezer Butler wie ein Verrückter, sprang herum und klatschte wild in die Hände. Aufgrund von Drogen- und Alkoholproblemen wurde er 1979 von der Band entlassen.

Solokarriere und viele Skandale

Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete Osbourne eine Solokarriere. Mit Hits wie «Crazy Train», «Mr. Crowley» oder «I Don’t Know» wurde gleich sein Debütalbum «Blizzard of Ozz» (1980) ein kommerzieller Erfolg. Insgesamt soll der berüchtigte Rockstar etwa 100 Millionen Platten verkauft haben.

Sein ungestümes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horror-Elementen begeisterte die Fans, verschreckte jedoch vor allem in den USA konservative und religiöse Gruppen.

Der Musiker sorgte wiederholt für Aufsehen. Während eines Konzerts biss er einer Fledermaus, die von einem Zuschauer auf die Bühne geworfen worden war, den Kopf ab, da er sie für ein Gummitier hielt. Trotz wiederholter Anschuldigungen, ein Teufelsanbeter zu sein, bestritt Osbourne stets, etwas mit schwarzer Magie zu tun zu haben.

Zweite Karriere als Reality-Star

Einem jüngeren Publikum ist er vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten Doku-Soap «The Osbournes» bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen ließen. Das half auch seiner musikalischen Karriere. 

Auch mit Black Sabbath tat er sich mehrfach wieder zusammen. 2013 schnellte die Band mit der Comeback-Platte «13» wieder an die Spitze der Charts, bevor sie sich 2016 und 2017 mit ihrer «The End Tour» von ihren Fans verabschiedeten. Kurz darauf begann Ozzy Osbourne seine eigene Abschiedstour als Solokünstler, die er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste.

Gesundheitliche Probleme und ein letzter Abschied

In den letzten Jahren hatte der legendäre Frontmann, der bürgerlich John Michael Osbourne hieß, mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2019 war bei ihm Parkinson diagnostiziert worden. Damals gab er sich kämpferisch. «Das ist noch nicht das Ende von Ozzy Osbourne, das verspreche ich euch», sagte er seinerzeit dem «Guardian».

Und in der Tat verwirklichte er sich einen lang gehegten Traum und gab am 5. Juli ein letztes Konzert. Im Stadion Villa Park in seiner Heimatstadt Birmingham fand er mit letzter Kraft statt, bei dem er nur noch wenige Lieder singen konnte und seinen Auftritt im Sitzen absolvierte.

dpa