Die Party wird bis zum Morgen dauern, keiner geht nach Hause, bevor es hell ist. Voigtmann hält sich an Obst.
Andreas Obst gibt klaren Feier-Befehl nach Bayerns Meistertriumph
Nach dem Sieg seines FC Bayern im Finale hat Basketball-Weltmeister Andreas Obst klare Anweisungen für die Feier gegeben. Die Münchner sicherten sich im spannenden Bundesliga-Finale gegen ratiopharm Ulm ihren siebten Titel. Teamkollege Johannes Voigtmann äußerte, dass die Feier aufgrund der erschöpften Spieler wohl nicht lange dauern würde. Das gefiel Obst nicht.
«Spinnt der, oder was?», sagte der Nationalspieler mit einer dicken Zigarre in der einen und einem Bier in der anderen Hand nach dem Endspiel-Triumph über ratiopharm Ulm. «Ich ziehe die alle mit, dass die morgen richtig zu leiden haben. Da geht keiner nach Hause, bevor es nicht hell ist draußen.» Voigtmann kündigte kleinlaut an, sich bei der Titelsause einfach an Obst zu halten.
Hainer erleichtert: Doch noch eine «gute Saison»
Den Münchnern um Party-Biest Obst war die Erleichterung über den Titel anzumerken – nach dem Halbfinal-Aus im Pokal und dem Verpassen der Euroleague-Playoffs rettete die Meisterschaft das Jahr der ambitionierten Bayern. «Wenn du heute verlierst, dann ist die ganze Saison im Eimer», schilderte Präsident Herbert Hainer nach dem 81:77 (48:41) im entscheidenden fünften Finalspiel gegen Ulm. So aber sprach er von einer «guten Saison».
Neben der Erleichterung dominierte die Erschöpfung beim Starensemble von der Isar, das in der Saison 83 Partien gespielt hatte. «Es war einfach anstrengend», sagte Niels Giffey. «Aber wow, wir haben es geschafft.» Nach dem Schlusspfiff eines atemberaubenden Spiels, in dem Ulm einen 17-Punkte-Rückstand zwischenzeitlich in eine Führung umwandelte und am Ende doch gegen die Bayern verlor, umarmten sich die Münchner erleichtert.
Coach Herberts Rechnung: 365 Tage durchgearbeitet
Trainer Gordon Herbert rechnete vor, dass er praktisch ein komplettes Jahr durchgearbeitet habe. Am 27. Juni 2024 habe er – damals noch als deutscher Bundestrainer – seine Auswahl zur Olympia-Vorbereitung für Paris empfangen. Genau 365 Tage danach folgte dann der Bundesliga-Coup mit den Bayern. Und was kommt jetzt? «Ich habe keine Ahnung», antwortete Herbert.
Am Samstag finden Gespräche mit den Spielern und eine Abschlussfeier statt, danach beginnt der Urlaub. Es ist zu erwarten, dass im Sommer Leistungsträger wie der Nationalspieler Nick Weiler-Babb von europäischen Rivalen mit deutlich besseren finanziellen Möglichkeiten abgeworben werden.
Ulmer Happy End bleibt aus – Coach Harrelson dennoch stolz
Auch die Ulmer werden eine umfangreiche Veränderung ihres Kaders vornehmen müssen – nur zwei Profis wurden von NBA-Teams im diesjährigen Draft ausgewählt und stehen kurz vor dem Wechsel nach Nordamerika. Trainer Ty Harrelson sagte, dass er die Jungs vermissen werde.
Den knappen Final-K.o. will er aber schnell vergessen. «Am Ende des Tages ist man natürlich enttäuscht, das Finale zu verlieren und stellt sich vor, selbst auf dem Siegerpodium zu stehen, sagte er. «Aber ich bin stolz auf meine Spieler.»