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Pechstein beendet Rechtsstreit mit Isu nach 16 Jahren

Der Eislauf-Weltverband Isu und Claudia Pechstein haben ihren millionenschweren Rechtsstreit nach über 16 Jahren beigelegt, Details bleiben geheim.

Haben sich nach eigener Aussage mit der Isu geeinigt: Claudia Pechstein und ihr Lebensgefährte Matthias Große.
Foto: Peter Kneffel/dpa

Der Rechtsstreit zwischen der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und dem Eislauf-Weltverband Isu um Schmerzensgeld und Schadenersatz in Millionenhöhe ist nach Angaben der Berlinerin beendet. Wie ihr Lebensgefährte Matthias Große mitteilte, habe der «Fall Pechstein am 27. Februar 2025 nach über 16 Jahren ein klares und versöhnliches Ende gefunden». Über die Details der Einigung in dem Millionen-Streit wurden keine Angaben gemacht. Weitere Stellungnahmen des Teams Pechstein werde es zunächst nicht geben.

Die 53-jährige Olympiasiegerin hatte die Isu auf Schadensersatz und Schmerzensgeld in Höhe von fast 8,4 Millionen Euro für eine 2009 ihrer Meinung nach zu Unrecht verhängte zweijährige Doping-Sperre verklagt (Az. U 1110/14 Kart.). Pechstein hatte Doping immer abgestritten und dies auch vor Gericht wiederholt.

Bei der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht München hatte der Richter eine außergerichtliche Einigung angeregt. Danach sollte die Isu eine Ehrenerklärung formulieren. Anschließend sollte Pechstein entscheiden, ob sie damit einverstanden ist. Danach könne über die Höhe des Schadenersatzes verhandelt werden. «Räumt die Isu öffentlich ein, dass es falsch war, mich zu sperren, bin ich zu einem Vergleich bereit», hatte Pechstein vor Gericht erklärt.

Isu sperrt Pechstein 2009 für zwei Jahre

Der rechtliche Marathon durch Sport- und Zivilgerichte begann mit einer zweijährigen Sperre für Pechstein durch den Eislauf-Weltverband Isu am 1. Juli 2009 aufgrund eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln. Die Begründung besagte, dass sie für die Anwendung der verbotenen Methode des Blutdopings verantwortlich sei. Bei Blutkontrollen während der Mehrkampf-WM vom 7. bis 9. Februar 2009 in Hamar, Norwegen, wurden erhöhte Retikulozytenwerte festgestellt.

Retikulozyten sind «junge» rote Blutkörperchen, die nur eine kurze Zeit lang nachweisbar sind, ehe sie zu «erwachsenen» Blutkörperchen werden. Diese sind für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. Bei Pechstein wurde eine vom Vater vererbte Blutanomalie (Sphärozytose) festgestellt. Auch nach Ablauf ihrer Sperre blieben die Retikulozyten-Werte höher als erlaubt, Sanktionen durch die Isu erfolgten jedoch nicht mehr.

dpa