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Plötzlich von der Flut überrascht: 25 Wattwanderer vor Amrum in Seenot

Drama im Watt! Eine Wandergruppe vor Amrum gerät in Lebensgefahr – das Wasser steigt, der Rückweg ist abgeschnitten. Seenotretter retten in letzter Sekunde 25 Touristen, darunter auch Kinder.

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Foto: Depositphotos

Ein gemütlicher Osterspaziergang im Watt hätte beinahe in einer Katastrophe geendet: Eine Gruppe von 25 Urlaubern – darunter vier Kinder – musste am Ostermontag vor der Nordseeinsel Amrum von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gerettet werden. Der Grund: Die Flut kam schneller als erwartet – und der Rückweg war plötzlich abgeschnitten.

Rettungseinsatz in letzter Minute

Die Wattwanderer waren unter der Leitung eines erfahrenen Wattführers unterwegs, als sie bei auflaufendem Wasser einen Priel nicht mehr durchqueren konnten. Geistesgegenwärtig setzte der Führer einen Notruf ab. Die Seenotretter rückten umgehend mit einem Tochterboot aus.

Einer der Retter kämpfte sich zu Fuß durch das Wasser, brachte eine Sicherheitsleine zur Gruppe und sicherte die Touristen auf dem Rückweg. In zwei Fahrten wurden alle Personen an Bord genommen und zum nahen Strand der Odde gebracht.

Kinder unter den Geretteten – nur leichte Unterkühlungen

Wie durch ein Wunder blieben alle 25 Wanderer unverletzt. Lediglich leichte Unterkühlungen wurden festgestellt. Der Wattführer zeigte sich tief betroffen: „In 29 Jahren habe ich so etwas noch nie erlebt“, sagte er laut DGzRS-Sprecher Nils Sander. Noch zwei Tage zuvor sei er die gleiche Route problemlos mit einer anderen Gruppe gegangen.

Die Strömung im Priel sei diesmal jedoch überraschend stark gewesen – eine gefährliche Naturgewalt, der selbst erfahrene Experten nicht immer gewachsen sind.

Seenotretter warnen eindringlich

Die DGzRS nutzt den Vorfall, um eindringlich vor Wattwanderungen auf eigene Faust zu warnen. „Die Nordsee verzeiht keine Fehler“, heißt es. Wer die Gefahren unterschätzt, riskiert sein Leben. Priele, Senken, Schlickfelder oder tückische Strömungen können binnen Minuten aus einem harmlosen Ausflug einen lebensbedrohlichen Notfall machen.

TS
Quellen: tagesschau.de